Die Corona-Pandemie ließ uns digital zusammenrücken und erkennen, dass auch psychotherapeutische Arbeit und Fortbildung sehr gut online funktionieren können. Krisenerprobt startete 2022 die erste VT-Woche im Onlineformat und war ein voller Erfolg. Die kreative Nutzung der digitalen Möglichkeiten sichert die inhaltliche Qualität und die gute, interaktive Lernatmosphäre in den Workshops – von überall live dabei.
Wir möchten in Zukunft vermehrt jungen und aufstrebenden Referent:innen eine Plattform bieten. Dafür haben wir unser Angebot für Sie um zusätzliche Workshops ergänzt: Sie finden die NEW VOICES in unserem Programm.
Beschreibung:
Spezialisierte Einrichtungen zur Diagnostik und Therapie autistischer Störungen bei Erwachsenen werden häufig von Personen aufgesucht, die (z. T. nach Recherche und Selbst-Test mit Fragebögen im Internet) zu der Überzeugung gelangt sind, von einer Störung des autistischen Spektrums (in der Regel „Asperger-Syndrom“) betroffen zu sein. In diesem Workshop werden die Vorgehensweise und die Instrumente zu einer validen Diagnostik und Differentialdiagnostik entsprechend der 2016 unter Beteiligung des Referenten erarbeiteten S-3 Leitlinie sowie der aktuelle Stand zu evidenzbasierten Therapien vorgestellt.
Methoden:
Vortrag, Demonstration der Vorgehensweisen und Instrumente anhand von Video-Beispielen, eigene Kasuistiken können vorgestellt werden.
Ziel:
Die Kursteilnehmer:innen sollen befähigt werden, bei entsprechenden Anfragen die Validität einer (selbst-?)gestellten Autismus-Diagnose zu überprüfen, bzw. zu entscheiden, ob Ratsuchende zur Diagnostik an eine spezialisierte Einrichtung überwiesen werden sollen.
Beschreibung:
Ziel der MVT-Gruppentherapie (Ahrend 2023) nach dem innovativen Ansatz der Mentalisierungsfördernden Verhaltenstherapie MVT (Sulz 2021, 2022) ist die Heilung und das Wachstum der verletzten Seele der Patient:innen, um ein „gelingendes, sinnerfülltes Leben“ möglich zu machen. Der gesundende Mensch wird wieder frei, mit Bewusstheit und Lebensfreude sein Leben so zu leben, wie er es will, anstatt weiter in der Identifikation mit seiner dysfunktionalen Lebens- und Beziehungsgestaltung sowie seiner störungsbedingten Symptomatik festzustecken.
Gemeinsam geht die Gruppe die Entwicklungsstufenleiter hinauf und erwirbt die dafür notwendigen Kompetenzen, die bisher noch nicht entwickelt werden konnten. Kurzgefasst sind das die Wiederherstellung von körperlicher Lebendigkeit, emotionaler Vitalität, mentaler Souveränität und empathischer Beziehungsgestaltung. Die Erlaubnis gebende Lebensregel öffnet den persönlichen Lebenssinn und das „frei werden“ der eigenen Lebenskraft.
Wesentlich ist in der MVT-Gruppentherapie das störungsübergreifende Verständnis der „Heilung“ von zentralen Verletzungen einer sicheren Bindung und einer gesunden psychischen Entwicklung. Dies geschieht durch die gemeinsame Gestaltung eines zwischenmenschlichen Vertrauens- und Resonanzraums. Die Patient*innen erlauben sich gegenseitig, sich so zeigen, wie sie wirklich sind, statt sich noch aus ihrer Überlebensregel weiter anpassen zu müssen. Dies führt zu einem wachsenden sicheren Bindungs- und Beziehungserleben in der Gruppe. Kontinuierlich angebotene „Antidots“ bewirken tiefe korrigierende Erfahrungen des eigenen emotionalen Schmerzes und heilen auf diese Weise persönliche Bindungsverletzungen und traumatisierende Erlebnisse. Die Reflektion und Mentalisierung dieser „seelischen Heilungsprozesse“ schafft eine zunehmende Bewusstheit, sich selbst und die anderen in ihrer Lebensgeschichte zu verstehen und dadurch wieder frei für das eigene Leben zu werden. Die Patient*innen erkennen zunehmend, wie sie mit den erworbenen Kompetenzen aktiv in ihrem Alltag die „eigene innere Not wenden“ und in ihre Lebensfreude kommen können, die sie wieder zur eigenverantwortlichen Gestaltung ihres Lebens und gelingende Beziehungen befähigt.
Methoden:
Impulsvorträge, Übungen, Reflektion zum eigenen Praxistransfer. Im Vordergrund steht das Zusammenspiel tiefer emotionaler Erfahrungen durch embodimentorientierte Methoden und darauf aufbauender Mentalisierungsförderung. Die Bereitschaft zur Selbsterfahrung ist Voraussetzung.
Ziele:
Sie lernen einen innovativen, methoden- und störungsübergreifenden Gruppentherapieansatz mit sechs Entwicklungsstufen und sieben MVT-Modulen kennen. Sie erleben, dass Gruppentherapie leicht sein und Spaß machen darf und wie Sie Ihre bisherige psychotherapeutische Arbeitsweise erweitern können.
Beschreibung:
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein jahrtausendealtes ganzheitliches Heilsystem, das auf einer einzigartigen Sichtweise des Körpers und der Natur basiert. In der TCM wird angenommen, dass die gesamte Welt und der menschliche Körper von fünf grundlegenden Elementen geprägt sind, nämlich Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Dieses Modell eignet sich hervorragend, um den in unserer Medizin seit Jahrhunderten vorherrschenden und in den letzten Jahrzehnten zunehmend kritisierten Leib-Seele-Dualismus zu konterkarieren.
Die fünf Elemente sind dabei symbolische Repräsentationen bestimmter Qualitäten und Prozesse, die in der Natur und im menschlichen Körper wirken. Jedes Element steht in einem zyklischen Wechselverhältnis zueinander und beeinflusst sich gegenseitig. Diese Zyklen spiegeln sich auch in den Jahreszeiten wider.
Ziele:
Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmer:innen ausgehend von dem fünf- Elemente-Modell leicht anwendbare Qigong-Übungen zu vermitteln, die harmonisierend auf emotionale Dysbalancen einwirken können.
In diesem Workshop widmen wir uns der Verbindung zwischen den fünf Elementen, entsprechenden Qigong-Übungen und den menschlichen Emotionen. Jedes Element ist mit spezifischen emotionalen Zuständen verbunden. Zum Beispiel steht das Element Holz für Wachstum, Kreativität und Zorn, das Element Feuer für Freude und Begeisterung, das Element Erde für Sorge und Mitgefühl, das Element Metall für Trauer und Loslassen, und das Element Wasser für Ängste und Mutlosigkeit.
Beschreibung:
Psychodynamische Praxis ist von einer spezifischen Herangehensweise gekennzeichnet, die eine Haltung, eine Form der Wahrnehmung und ein ganz eigenes Verstehen umfasst. Sie ermöglicht es, mit der Offenheit und Frische des Therapiegeschehens produktiv zu arbeiten, ohne diesem immer neue Konzepte oder Techniken „auferlegen“ zu müssen.
Wir werden uns Schritt für Schritt ein theoretisches und praxisbezogenes psychodynamisches Fundament erarbeiten, das die verhaltenstherapeutische Fallkonzeption und Behandlung von Beginn an trägt, ergänzt und „behütet“. Durch die Sensibilisierung für unbewusste Wirkfaktoren können blinde Flecken, Fallstricke und mögliche Rückfälle frühzeitig erkannt, mit den psychodynamischen Instrumenten verstanden und ggf. verhaltenstherapeutisch bewältigt werden. Die therapeutische Praxis wird dadurch umfassender und zugleich präziser. Indem Sie Ihr eigenes Erleben als bedeutungstragendes Therapieelement einbeziehen, werden darüber hinaus innere Freiheit, Wohlbefinden und Sinnerleben gefördert.
Methoden:
Erarbeitung der Inhalte in Form von Vorträgen, Grafiken und Diskussionen. Praktische Anwendung anhand von Videobeispielen, eigenen Fällen und in Kleingruppenarbeit.
Ziele:
Vermittlung der tiefenpsychologischen Herangehensweise und deren produktive Verknüpfung mit der verhaltenstherapeutischen Praxis. Förderung von innerer Freiheit, persönlicher Integration und Erschließung neuer Handlungspotenziale.
Beschreibung:
Dieser Workshop stellt kurz die verhaltenstherapeutische Behandlung von Zwängen mithilfe der graduierten Exposition für Zwangsstörungen vor. Nach der Selbstbeobachtung und Erfassung aller Zwänge in einer Hierarchie bespricht die Therapeutin intensiv die psychischen Funktionen, die diese Störung für den Patienten hat. Weitere Arbeitsblätter: Exposition, Spannungsverlaufskurven, Vermeidungsverhalten, Stichtagsvertrag. Die konkrete Vorgehensweise bei häufigen Zwängen wird vorgestellt und z. T. mit Videos unterlegt. Gezielte kognitive Interventionen bei Zwangsgedanken bereiten eine erfolgreiche Exposition von aggressiven, sexuellen oder blasphemischen u. a. Zwangsgedanken vor; eine Patientin schildert im Video ihr Erleben.
Methoden:
Vortrag, Diskussion, Videos, ggf. kurze Rollenspiele
Ziele:
Die Teilnehmer:innen sollten nach dem Workshop in der Lage sein, Zwangspatient:innen verhaltenstherapeutisch zu behandeln bzw. die Therapie zu begleiten.
Beschreibung:
Die kognitive Umstrukturierung im Gespräch und mit Vordrucken greift häufig zu kurz und wird von vielen PatientInnen als „zu intellektuell“ begriffen. Die moderne, methodenoffene KVT verwendet daher übende, emotionsfokussierte Verfahren – emotionales Erleben wird intensiviert, diese Therapieerfahrung prägt sich stark ein und fördert auf diese Weise die gewünschte Veränderung oder die Überwindung von emotionalen Verletzungen aus der Vergangenheit. Inhalte: Entscheidungsstühle, Zeitreise (sich selbst verzeihen), Klärungen und Abschiede im Hinblick auf wichtige Personen aus Familie, Freundeskreis, Beruf, auch Klärungen mit Verstorbenen oder ungeborenen Kindern, Arbeit mit dem Inneren Kritiker. Die meisten Übungen sind störungsübergreifend anwendbar.
Methoden:
Vortrag, Diskussion, Demonstrationen im Plenum, Videos, Kleingruppenübungen
Ziele:
Die Teilnehmer;innen sollten nach dem Workshop in der Lage sein, verschiedene Stuhlübungen sofort in ihren Einzeltherapiesitzungen und, adaptiert, in einer Therapiegruppe erfolgreich verwenden zu können.
Beschreibung:
Metaphern sind schon seit jeher ein anschauliches Mittel der Kommunikation. In der Gesprächsführung in Beratung oder Therapie spielen Metaphern eine große Rolle. Patient:innen beschreiben ihre Probleme oft in Form von Metaphern (z.B. Ich stehe vor einem dunklen, unüberwindbaren Berg und sehe keine Möglichkeit ihn zu bewältigen). Auch Therapeut:innen beschreiben ihr Vorgehen und theoretische Modelle häufig mithilfe von Metaphern. Selten wird dieser Metapherngebrauch jedoch reflektiert und systematisch genutzt, dabei gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, welche die Möglichkeiten dazu nahelegen. Analysen des Verständnisses und der Verarbeitung von Metaphern lieferten neue Modelle, die in diesem Workshop speziell für Therapeut:innen und Berater:innen aufbereitet werden.
Methoden:
Ein Modell, das das therapeutische Vorgehen systematisiert, wird vermittelt. Anhand anschaulicher Beispiele aus der Politik oder der Werbung wird der suggestive Aspekt von Metaphern beleuchtet. Neben Theorievermittlung wird anhand von Fallbeispielen der Einsatz von Metaphern und therapeutischen Geschichten anschaulich aufgezeigt. Kleingruppenarbeit wird eingesetzt, um die Teilnehmer:innen aktiv einzubeziehen: Übungen zum Erkennen von Metaphern, zum Sammeln von Patient:innen-Metaphern aus dem beruflichen Alltag oder von Sprichwörtern aus dem Erfahrungsschatz. Verschiedene Funktionen und Formen von Metapherngebrauch werden dargestellt.
Ziele:
Ziel ist es, Psychotherapeut:innen oder Berater:innen für Metaphern in der Kommunikation mit Patient:innen und Klient:innen zu sensibilisieren. Die Erkenntnisse können sowohl in der Gesprächsführung als auch in der therapeutischen Intervention berücksichtigt werden, um diese effektiver zu gestalten. Die Teilnehmer:innen lernen Strukturen und Funktionen von Metaphern zu erkennen sowie wirkungsvolle Metaphern zu formulieren und gemeinsam mit Patient:innen und Klient:innen auszuarbeiten.
Beschreibung:
Die Arbeit mit Borderline-Patient:innen stellt Behandler:innen immer wieder vor Schwierigkeiten und Herausforderungen. Viele Professionelle scheuen die Arbeit mit dieser Klientel, obwohl die meisten Borderline-Patient:innen sehr gut auf psychotherapeutische Maßnahmen ansprechen. Dieser Workshop vermittelt zunächst einen praxisorientierten Überblick über die Symptomatik, Diagnostik und leitliniengerechte Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Sinne eines „Best Practice“-Vorgehens. Im zweiten Teil werden dann hilfreiche Strategien vermittelt, wie man Borderline-Patient:innen in der klinischen und ambulanten Praxis fachkundig begegnen und die Therapie wirkungsvoll gestalten kann, auch wenn man noch nicht viel Erfahrung in der Arbeit mit dieser Klientel hat und/oder sich die Arbeit mit diesen Patient:innen nicht so recht zutraut. Unter anderem werden hierbei therapeutische Strategien aus dem Bereich der Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) vorgestellt, die als Orientierung für die Arbeit mit Borderline-Patient:innen hilfreich sind.
Methoden:
Vortrag mit Handout, interaktiver Austausch im Plenum und in Kleingruppen. Eigene Fälle können auf Wunsch eingebracht werden.
Ziele:
Sicherheit und Freude im professionellen Umgang mit Borderline-Patient:innen erlangen.
Beschreibung:
In diesem Workshop geht es um sozialmedizinische Fragestellungen und Aufgaben von Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen in der psychotherapeutischen Praxis. Bitten um Stellungnahmen durch den Medizinischen Dienst an Psychotherapeuten sind keine Seltenheit im Praxisalltag. Vielen Psychotherapeuten ist die ICF (dt.: Internationale Klassifikation von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) nicht geläufig, diese zu kennen ist aber hilfreich für eine effektive Kommunikation mit dem Medizinischen Dienst.
Auch die seit Januar 2021 bestehenden neuen Verordnungsbefugnisse (Ergotherapie, Soziotherapie, psychiatrische häusliche Krankenpflege, Krankenhausbehandlung, Krankenbeförderung) sind manchen Psychotherapeuten noch unbekannt. In diesem Seminar sollen im ersten Teil grundlegende sozialmedizinische Basisinformationen vermittelt werden, die für Psychotherapeuten relevant sind. Der zweite Teil des Seminars behandelt die neuen Verordnungsbefugnisse.
Ziele:
Ziel ist es, Sicherheit in der Bearbeitung von Anfragen vom Medizinischen Dienst zu erlangen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Arbeit des Medizinischen Dienstes nachvollziehbar wird. Informationen zu den Verordnungsbefugnissen sollen es dem Teilnehmer ermöglichen, diese kompetent anzuordnen.
Beschreibung:
In dem Workshop werden grundlegende Regeln und typische Fallstricke im Umgang mit ICD-11 vermittelt. Den Teilnehmenden wird eine hinreichend reliable Diagnostik auf Basis der ICD-11 Forschungskriterien anhand der häufigsten Störungsbilder (Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, somatoforme Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Sucht) vermittelt. Didaktisch wird u. a. mit von Expert:innen geeichten Videos gearbeitet. Auf Neuerungen im DSM-5 bzw. ICD-11 wird eingegangen. Die Bereitschaft zur Kleingruppenarbeit wird vorausgesetzt.
Methoden:
Vortrag, DVD-Videobeispiele (Kasuistiken).
Ziele:
Hinreichend reliable und dabei valide Psychodiagnostik vermitteln. Praktiker:innen für Fallstricke bzw. Verzerrungstendenzen sensibilisieren.
Beschreibung:
Bei Geschichten, Märchen, Fabeln, Sagen, Anekdoten handelt es sich nicht um Metaphern per se, sondern um Erzählformen, die Träger von Metaphern darstellen können, also ihren Rahmen bilden. Sagen, Märchen oder biblische Gleichnisse haben schon immer Werte, Lebensweisheiten und religiöse Inhalte vermittelt. Auch in Psychotherapie und Beratung bieten Geschichten Möglichkeiten Inhalte zu transportieren und der Phantasie sowie Intuition bei der Problemlösung einen angemessenen Raum zu geben. Geschichten können Teil einer scheinbar beiläufigen und dennoch bedeutsamen Intervention sein, etwa um dem Gegenüber einen neuen Sachverhalt klar zu machen oder ihn in einem anderen Licht darzustellen. Neben einem Reframing des Problems und einem Perspektivwechsel, kann es so zur Umgehung von Widerständen seitens des/der Patient:in und zu einer Stärkung der therapeutischen Beziehung kommen. Zudem wird das Erinnern von Ressourcen bzw. werden Problemlösefähigkeiten gefördert, da bei der Rezeption von Geschichten sowohl verbal assoziative Prozesse, bildliche Vorstellung sowie emotionale Prozesse wirksam werden.
Methoden:
In Kleingruppen wird eingeübt, Geschichten und Anekdoten wirkungsvoll zu erzählen. Modelle für einen effektiven Einsatz von Geschichten werden dargestellt. Es wird dazu angeleitet, maßgeschneiderte Geschichten zu kreieren, um die Intervention für den/die Empfänger:in möglichst bedeutungsvoll und effektiv zu gestalten.
Ziele:
Ziel ist es, Psychotherapeut:innen und Berater:innen im Umgang mit therapeutischen Geschichten neue Erkenntnisse zu vermitteln, die sie sowohl in der Gesprächsführung als auch in der therapeutischen Intervention berücksichtigen können, um diese effektiver zu gestalten. Die Teilnehmer:innen lernen Strukturen und Funktionen von Geschichten kennen. Sie lernen die geeignete Erzählform als Trägerin von Metaphern auszuwählen. Besonderheiten, die ein unterhaltsames Erzählen ausmachen, werden ebenso eingeübt, wie die Fähigkeit Geschichten auf den/die Empfänger:in maßzuschneidern.
Beschreibung:
Die „Dialektisch-Behaviorale-Therapie“ (DBT) von Marsha Linehan ist ein hoch wirksamer Therapieansatz der 3. Welle, der ursprünglich zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt wurde, sich mittlerweile aber auch bei vielen anderen Störungsbildern als wirksam erwiesen hat (u.a. Essstörungen, PTBS, Depression). In diesem praxisorientierten Workshop werden die wichtigsten DBT-Basics, die dialektische Grundhaltung und konkrete DBT-Skills für den therapeutischen Alltag vermittelt und selbst erlebbar gemacht. Auch neuere DBT-Entwicklungen wie das Konzept des „Wise Mind“, der DBT-PTBS oder der DBT-Sucht (DBT-S) werden vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Selbst-Ausprobieren und Erleben der vermittelten Fertigkeiten, damit diese gezielt und effektiv in die Arbeit mit Patient*innen einbezogen werden können.
Methoden:
Interaktiver Austausch und Ausprobieren der vermittelten Skills im Plenum und in Kleingruppen, Vortrag mit Handout. Eigene Fälle können auf Wunsch eingebracht werden.
Ziele:
Vermittlung eines praxisnahen „DBT-Werkzeugkoffers“, den die Teilnehmenden auch ohne DBT-spezifische Vorkenntnisse konkret und effektiv in ihre therapeutische Arbeit mitnehmen können; Praktische Einblicke in das Arbeiten nach der DBT erlangen und die DBT-Techniken selbst erleben.
Anmerkung:
Eine offizielle vom DBT-Dachverband anerkannte DBT-Zertifizierung kann durch diesen Kurs nicht ersetzt werden!
Beschreibung:
„Alle Umsteigen bitte“ heißt es nicht nur manchmal am Bahnsteig, sondern nun auch für uns Nutzer*innen des Diagnosesystems der WHO. „Diagnose kommt vor Therapie.“ Auch wenn die Therapie dann immer noch herausfordernd sein kann, ist diese Aussage eine gute Leitidee für die klinische Arbeit. Bitte bedenken wir noch den alten Grundsatz der Heilkunde: „Als erstes nicht schaden“ der uns verpflichtet, z. B. nicht vorschnell gravierende Diagnosen zu vergeben, die dann ein Versichertenleben lang „in der Akte stehen“.
Traumafolgestörungen richtig zu erkennen und zu klassifizieren ist auch mit der neuen ICD-11 keine Leichtigkeit, vor allem je intensiver die Traumatisierung war und wirkte, aber lernbar.
Methoden:
Interaktiver Vortrag mit Visualisierung.
Ziele:
Oberziel: Sichere Diagnostik mit der neuen ICD-11. Das Trauma-Dissoziations-Achsenmodell kennen lernen v.a. mit Schwerpunkt auf
Achse II: Spezifisch belastungsbezogene Störungen (u.a. mit PTBS, kPTBS und Trauerstörung).
Beschreibung:
Entsprechend den aktuellen Behandlungsleitlinien für psychotische und bipolare Störungen, Depressionen und Angststörungen werden die darin zur medikamentösen Behandlung empfohlenen Medikamente ausführlich besprochen. Aufbauend auf im Workshop vermittelte Grundlagen zur Psychopharmakologie und Neurobiologie werden Wirkungsweise, erwünschte und unerwünschte Wirkungen der empfohlenen Medikamente sowie Neuentwicklungen ausführlich besprochen und einer kritischen Würdigung unterzogen.
Methoden:
Vortrag, Power-Point-Präsentation, Video-Beispiele bzgl. unerwünschter Arzneimittelwirkungen.
Ziele:
Teilnehmer:innen sollen von Patient:innen auf Grund ärztlicher Verordnung eingenommene Medikamente und insbesondere beklagte unerwünschte Wirkungen einordnen und kritisch beurteilen können
Beschreibung:
Imaginative Phobietechniken können verhaltenstherapeutische Interventionen unterstützen und wirkungsvoller machen. So kann die Motivation für Expositionen erhöht und eine kognitive Umstrukturierung angstfördernder Gedanken gefördert werden. Bei manchen Phobien, wie der Prüfungsangst und der Flugangst, ist es, im Gegensatz zu anderen spezifischen Phobien (z. B. Höhenangst, Agoraphobie, Tierphobien) schwierig, Expositionsverfahren in vivo anzuwenden. Im Fall der Prüfungsangst z. B. aktiviert eine Simulation der Prüfung im therapeutischen Setting die Angst nicht ausreichend, um ein für Expositionen adäquates Aktivierungsniveau zu erreichen. Es fehlt die Bewertungssituation, welche Ängste zu scheitern und zu versagen auslöst. Hier bieten imaginative Verfahren Interventionstechniken, die begleitete Expositionen ersetzen können.
Imaginative Techniken sind in der Verhaltenstherapie besonders durch die systematische Desensibilisierung in sensu bekannt. Wolpe beschrieb 1958 erstmals diese Technik, die durch seine Arbeit mit Klinischer Hypnose maßgeblich beeinflusst wurde. Die Hypnotherapie hat sich seither weiterentwickelt und bietet kreative und elegante Techniken an, die sehr gut in eine verhaltenstherapeutische Fallkonzeption integriert werden können. Den Teilnehmenden wird demonstriert, wie man die imaginative Fähigkeit der Patient*innen erheben kann und es werden störungsspezifische imaginative Techniken vermittelt. Dazu gehören das Ankern von Ressourcen, die Zukunftsprojektion sowie die Teilearbeit. Die Techniken, werden in ihrer Anwendung auf Phobien adaptiert.
Methoden:
Vermittlung theoretischer Inhalte und Selbsterfahrung, Live-Demonstrationen sowie Gruppentrancen (Selbsterfahrung), Einüben der vorgestellten Techniken, Fallbeispiele aus der Praxis, Videodemonstrationen.
Ziele:
Die Teilnehmer:innen lernen, einen Imaginationstest durchzuführen sowie imaginative Interventionsstrategien störungsspezifisch bei Phobien einzusetzen.
Beschreibung;
Wie können wir glücklich werden? Können wir etwas dafür tun? Was können wir unter Glück verstehen? Ist jeder seines Glückes Schmied? Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse werden vermittelt und Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese im Rahmen der eigenen Lebensgestaltung und Selbstfürsorge umgesetzt werden können. Konkrete Anregungen und Vorgehensweisen für die Arbeit mit Klient:innen (Therapie/Beratung/Coaching) werden aufgezeigt.
Ziele:
Kenntnis des aktuellen Forschungsstandes; Fragebogenverfahren; Konkrete Interventionen hin zu einer Glückstherapie.
Beschreibung:
Grundlage der Zuordnung psychischer Symptome zu (z.B. in ICD-10/11 oder DSM-V) definierten psychiatrischen Störungsbildern ist neben der Erhebung einer ausführlichen Anamnese die Erhebung des psychopathologischen Befundes. Ausgehend von Patientenvideos mit unterschiedlichsten Störungsbildern werden die Einzelbestandteile des psychopathologischen Befundes entsprechend dem AMDP-System (Bewusstsein, Orientierung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, formales Denken, Befürchtungen und Zwänge, Wahn, Sinnestäuschungen, Ich-Störungen, Affekt, Antrieb, Psychomotorik, circadiane Besonderheiten andere Störungen und Zusatzmerkmale) systematisch dargestellt, ihr Erkennen und ihre Darstellung in einem psychopathologischen Befund erarbeitet.
Methoden:
Patientenvideos mit unterschiedlichen Störungsbildern werden hinsichtlich psychopathologischer Symptome und deren Darstellung ein einem psychopathologischen Befund gemeinsam besprochen.
Ziele:
Teilnehmer:innen werden in die Lage versetzt, einen alle Bestandteile umfassenden psychopathologischen Befund zu erheben und darzustellen
Beschreibung:
Intensive Traumatisierung von Kindern ist leider nicht so selten, wie wir es gerne hätten. Dementsprechend haben auch mehr erwachsene Patient*innen ausgeprägte dissoziative Symptome, bis hin zum Vollbild einer Dissoziativen Identitätsstörung (DIS). Das Erkennen dieser nicht-so-seltenen Störung ist gar nicht so schwierig, wenn man weiß, worauf es zu achten gilt. Die Arbeit mit Patient*innen, die dissoziative Symptomatik zeigen, stellt Behandler*innen dennoch vor gewisse Herausforderungen. Spätestens bei der Konfrontation mit Persönlichkeitsanteilen, die als „kontrollierend“ oder „Täter-identifiziert“ beschrieben werden können, kommt „Traumatherapie-As-Usual“ an ihre Grenzen.
Die Theorie der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit (TSDP, E. Nijenhuis) und die daraus entwickelte Enaktive Traumatherapie ist sehr hilfreich für die Diagnostik und Behandlung von Menschen mit DIS. Wer den Mut fasst, sich auf die Behandlung dieser extrem traumatisierten Menschen einzulassen, tut gut daran, sich auch mit der aktuell am besten ausgearbeiteten Theorie zu beschäftigen. Die daraus abgeleitete Grundhaltung sowie therapeutische Techniken haben die Arbeit des Referenten mit Patient*innen, die an einer Dissoziativen Identitätsstörung leiden, erheblich vereinfacht und effektiver gemacht.
In diesem Seminar wird
• eine Einführung in die TSDP gegeben,
• die Diagnostik der DIS „state of the art“ gezeigt und es werden
• Anregungen, die den Grundzügen der Enaktiven Traumatherapie folgen, für das gemeinsame therapeutische Arbeiten mit den Patient_innen gegeben und geübt.
Der Referent hat an der Übersetzung des ersten Buches von Ellert Nijenhuis (2016 s. u.) mitgewirkt, ist einer von zwei Traumatherapeuten, denen die Übersetzung des zweiten Buches (2018) anvertraut wurde und war Ko-Referent für Ellert Nijenhuis „Masterclass“.
Methoden:
Vortrag mit Visualisierung – auch Video-Beispiele – Gruppenarbeit, praktische Übungen.
Ziele:
Ein besseres Verständnis von Patient*innen mit Dissoziativen Identitätsstörung, zuverlässigere Diagnostik und effektivere Interventionen.
Beschreibung:
In diesem Workshop wollen wir unser Verständnis von positiver Psychologie auf eine neue Ebene heben. Wir erkunden gemeinsam Facetten des psychischen Erlebens, die in der positiven Psychologie wenig Beachtung finden.
Die Positive Psychologie hat sich längst als wertvolle Ressource etabliert, um ein erfülltes und glückliches Leben zu gestalten. Doch sie reicht weiter. Unser Workshop geht über die herkömmlichen Ansätze hinaus und widmet sich einem Aspekt, der oft übersehen wird: dem Umgang mit Schmerz, Leid und schlimmen Erfahrungen.
– Einführung in die Positive Psychologie 2.0 und ihre Evolution
– Anerkennung und Würdigung von negativen Emotionen
– Aufbau von Resilienz und innerer Stärke
– Integration von schmerzhaften Erfahrungen in den Lebensweg
– Praktische Übungen und Techniken
Methoden:
Vermittlung des Konzepts mittels interaktivem Vortrag, Erfahrungsaustausch, Anwendungsbeispiele für die Praxis.
Ziele:
Entdecken Sie, wie eine ganzheitliche Betrachtung der Positiven Psychologie Ihre therapeutische Arbeit nachhaltig bereichern kann.
Beschreibung:
Unsere Sprache und damit unser Denken sind durchsetzt von Metaphern. Unsere Erinnerungen und ein Großteil unseres verhaltenssteuernden Wissens sind in Geschichten eingebettet und gespeichert. Metaphern und Geschichten eignen sich in hervorragender Weise zur Infragestellung ungünstiger Gedankenmuster wie auch zur Implementierung neuer Handlungsschemata. Aus neuen Perspektiven wird unmittelbarer Kontakt mit unseren Erlebensaspekten aufgenommen. Türen für neue, oft unerwartete und überraschende Lösungen öffnen sich. Für alle gängigen Therapieformen stellt die Einbeziehung therapeutischer Geschichten und Metaphern eine Bereicherung dar. Denn sie wirken direkt auf das Unbewusste. Im Seminar können Sie diese kreative Interventionsform und deren sinnvollen Einsatz kennenlernen und praktisch üben.
Ziele:
Darstellung von Metaphern zu therapeutischen Wirkungsprozessen und Lebensthemen. Kriterien für eine wirkungsvoll-gekonnte Einbringung von Metaphern. Erklärung der Wirkweise.
Hier finden Sie das Formular zur Anmeldung für die Online VT-Woche.
Dort können Sie die einzelnen Workshops auswählen und unten Ihre Kontaktdaten eingeben.
Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie von uns eine schriftliche Anmeldebestätigung. Sie haben Fragen zur Online-Anmeldung? Dann wenden Sie sich gerne direkt an uns:
Anja Runau
Koordinatorin des Fort- und Weiterbildungsprogramms
Telefon: 089/360 804 97
E-Mail: runau@ift.de
Für die Teilnahme sollten Sie über folgende technische Ausstattung verfügen:
Workshops:
Freitag (15.11.), Samstag (16.11.), Sonntag (17.11.), Montag (18.11.)
jeweils von 9:00 bis 16:30 Uhr (inkl. Pausen)
Erreichbarkeit des Tagungsbüros:
8:30 bis 16:30 Uhr
Teilnahme pro Tag: 9 Punkte (beantragt)
Die Anerkennung der Verhaltenstherapiewochen als Fortbildungsveranstaltung durch die jeweils zuständigen Psychotherapeutenkammern wird regelmäßig beantragt. In den vergangenen Jahren sind alle Veranstaltungen der VT-Wochen von den Psychotherapeutenkammern sowie von den zuständigen Landesärztekammern als ärztliche Fortbildung anerkannt worden.
Nach Ende des Workshops und vollständiger Teilnahme erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Eine Übersicht der Teilnahmegebühren und verschiedenen Gebührengruppen finden Sie hier.
Für die Online-Tagung erhalten sie einen Rabatt von 15% auf die dort genannten Preise.
Eine Stornierung ist bis einschließlich 6. August 2023 kostenfrei möglich.
Bei Stornierung bis zu vier Wochen vor Beginn der VT-Woche Online ist eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50% der Workshop-Gebühren fällig.
Eine spätere Annullierung ist nur bei Vermittlung eines/einer geeigneten Ersatzteilnehmer:in kostenfrei möglich, andernfalls ist die komplette Workshop-Gebühr zu entrichten. Eine Stornierung muss immer schriftlich erfolgen.
Ja, die Rechnungsstellung erfolgt vier Wochen vor der Veranstaltung.
Veranstalter der Verhaltenstherapiewochen ist die IFT Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung GmbH. Sie ist Teil des 1973 gegründeten IFT Institut für Therapieforschung in München, dessen Schwerpunkt auf der anwendungsorientierten Forschung liegt.
Anja Runau
Koordinatorin des Fort- und Weiterbildungsprogramms
Telefon: 089/360 804 97
E-Mail: runau@ift.de
Das IFT fördert Vielfalt und Chancengleichheit unabhängig von Alter, kultureller Herkunft, Handicap, sexueller Orientierung, Geschlecht und Geschlechtsidentität. Wenn in Texten die männliche Form verwendet wird, dient das lediglich der Lesbarkeit. Sie bezieht immer alle Menschen ein.
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