Die Corona-Pandemie ließ uns digital zusammenrücken und erkennen, dass auch psychotherapeutische Arbeit und Fortbildung sehr gut online funktionieren können. Krisenerprobt startete 2022 die erste VT-Woche im Onlineformat und war ein voller Erfolg. Die kreative Nutzung der digitalen Möglichkeiten sichert die inhaltliche Qualität und die gute, interaktive Lernatmosphäre in den Workshops – von überall live dabei.
Programm aktuell in Planung
Matthias Dose, Prof. Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Beschreibung:
Spezialisierte Einrichtungen zur Diagnostik und Therapie autistischer Störungen bei Erwachsenen werden häufig von Personen aufgesucht, die (z. T. nach Recherche und Selbst-Test mit Fragebögen im Internet) zu der Überzeugung gelangt sind, von einer Störung des autistischen Spektrums (in der Regel Asperger-Syndrom) betroffen zu sein. In diesem Workshop werden die Vorgehensweise und die Instrumente zu einer validen Diagnostik und Differentialdiagnostik entsprechend der 2016 unter Beteiligung des Referenten erarbeiteten S-3 Leitlinie sowie der aktuelle Stand zu evidenzbasierten Therapien vorgestellt.
Zielgruppe:
Ärzt:innen sowie Psycholog:innen, die an ihrem Arbeitsplatz mit der Diagnostik autistischer Störungen oder entsprechenden Fragestellungen zu tun haben.
Ziele:
Die Kursteilnehmer:innen sollen befähigt werden, bei entsprechenden Anfragen die Validität einer (selbst-?)gestellten Autismus-Diagnose zu überprüfen, bzw. zu entscheiden, ob Ratsuchende zur Diagnostik an eine spezialisierte Einrichtung überwiesen werden sollen.
Methoden:
Vortrag, Demonstration der Vorgehensweisen und Instrumente anhand von Video-Beispielen, eigene Kasuistiken können vorgestellt werden.
Literatur:
AWMF S3-Leitlinie Autismusstörungen im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter (Teil 1: Diagnostik; Teil 2: Therapie falls bis dahin erschienen)
Dose, M. (2010). Diagnostische Einschätzung: Erwachsenenalter. In: Noterdaeme, M., Enders, A. (Hrsg.) (2010). Autismus-Spektrum-Störung (ASS); Stuttgart: Kohlhammer,
S. 226-238.
Rita Bauer, PD Dr. phil., Dipl.-Theol., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Der Umgang mit suizidalen Patient:innen fordert Therapeut:innen immer wieder neu heraus. Erkennen (Wer?), diagnostizieren (Wie?) und zum richtigen Zeitpunkt (Wann?) das richtige Wort / die entlastende Strategie mit dem/der Patient:in zu finden (Wie?) erfordert ein hohes Einfühlungsvermögen, aber auch eine sehr gute Fachkompetenz des/der Therapeut:innen.
Im Workshop sollen deshalb neben den wichtigsten Basismodellen zum Erkennen und Behandeln von suizidalen Verhaltensweisen zunächst die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Suizidforschung/Prädiktorenforschung vorgestellt werden. Im Weiteren geht es dann ausführlich um die Vermittlung von praktischen Kompetenzen in der Diagnostik und in der Behandlung von suizidalen Patient:innen.
Zielgruppe:
Psychologische und Ärztliche Psychotherapeut:innen sowie psychologische Psychotherapeut:innen in Ausbildung.
Ziele:
Vermittlung von Kenntnissen über die wichtigsten Methoden in der Diagnostik und Behandlung suizidaler Verhaltensweisen sowie über neuere Modelle und wissenschaftliche Erkenntnisse, welche in der Arbeit mit suizidalen Patienten hilfreich sind. Einüben praktischer Fertigkeiten zur Suizidprävention.
Silke Ahrend, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Menschen kommen in die Gruppentherapie, weil sie sich dafür entschieden haben, dass ihre zwischenmenschlichen Beziehungen im Alltag zu ihrem Partner, ihren Kindern, Freunden und Kollegen besser gelingen sollen, anstatt dass sie immer wieder in typischen Stresssituationen in dysfunktionale emotionale Reaktionsmuster fallen. Sie wollen ihr persönliches, bisher ungelebtes Potential entfalten, indem sie mit Lust und Freude den Werten folgen, was ihnen in ihrem Leben wirklich wichtig ist. Allerdings erleben sie sich aus ihrer Patient:innensicht immer wieder als zutiefst ambivalent, wenn sie mit ihrer störungsbedingten Symptomatik identifiziert sind und sich als defizitär in ihren Kompetenzen sehen.
Mit dem methoden- und störungsübergreifenden MVT-Ansatz (Mentalisierungsfördernde Verhaltenstherapie nach Serge Sulz) kann ein strategischer Entwicklungsprozess in und mit der Gruppe gestaltet werden, der den Patient:innen die noch fehlenden Kompetenzen vermittelt. Quell für die Entfaltung von Zwischenmenschlichkeit und der eigenen Potenziale ist die Verinnerlichung von sicherer Bindung in der Gruppe. Die Gruppe gestaltet gemeinsam einen zwischenmenschlichen Vertrauens- und Resonanzraum für tiefe korrigierende Erfahrungen persönlicher Bindungsverletzungen, die den Ursprung der emotionalen Überlebensstrategie und der dysfunktionalen Beziehungsmuster gebildet haben. Die kontinuierlichen Antidots der Befriedigung defizitärer Bedürfnisse unterstützen das Bewusstwerden der Heilung und Wachstum der verletzten Seele zu einem reifen Menschen. Der MVT-Gruppenprozess folgt sechs Entwicklungsstufen und fördert mit den sieben MVT-Modulen den Übergang von einer egozentrischen zu einer empathischen Beziehungsgestaltung. Der reife Mensch kann den anderen Menschen jetzt genauso wichtig nehmen und in seinen Bedürfnissen wertschätzen wie er es für sich selbst in der Gruppe erlebt und mentalisiert hat.
Zielgruppe:
Ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen, Berater:inn, Coachs, die ein mentalisierungsförderndes Gruppenentwicklungskonzept kennenlernen wollen
Ziele:
Einführung in die Zielsetzung und Vorgehensweise der MVT-Gruppentherapie mit dem zentralen Wirkungsfaktor sicherer Bindung in der Gruppe.
Methoden:
Der dargestellte MVT-Gruppenprozess wird während des Workshops gemeinsam mit Lust und Leichtigkeit unter Einbeziehung körperlich-emotionalen Spürens erforscht und für den eigenen Praxistransfer reflektiert. Die Bereitschaft zur Selbsterfahrung ist Voraussetzung.
Milena Hauptmann, Dr. rer.nat., PP
Beschreibung:
Durch traumatische Erfahrungen werden Kreativität und Spontanität im Menschen massiv unterbrochen und behindert. In diesem Workshop widmen wir uns den neurobiologisch begründeten Zusammenhängen von Kreativität und Trauma. Anschließend vertiefen und erfahren wir dieses Wissen in praktischen Übungen. Sie erhalten die Möglichkeit mit Methoden des heilsamen intuitiven Malens und der Methode des Storytellings zu experimentieren, um diese auf die Anwendbarkeit in Ihren Arbeitsfeldern zu überprüfen. Vorerfahrung im Malen oder Geschichtenerzählen sind nicht notwendig.
Zielgruppe:
Kolleg:innen, die Experimentierfreude und Bereitschaft zur Selbsterfahrung mitbringen und Kolleg:innen, die traumatherapeutisch arbeiten und neue kreative Inspirationen suchen.
Ziele:
Bewusstheit für die eigene Erfahrung von Kreativität und Spontanität im therapeutischen Prozess (Selbsterfahrung), Wissen um den indikationsspezifischen Einsatz kreativer Medien und um Kontraindikationen sowie den Zusammenhang von Kreativität und Trauma, Erlernen einfacher und indikationsspezifischer Übungen im traumatherapeutischen Alltag.
Methoden:
Vermittlung des aktuellen Wissens mittels interaktivem Vortrag, Live-Demonstrationen von Therapeut:innen-Verhalten, Arbeit mit Fallvignetten, Themenspezifische Klein- und Großgruppenübungen.
Alexander Reichardt, lic. phil., Dipl.-Psych., PP
Julia Heinz, Dipl.-Psych., PP
Fabian Wilmers, Dr. phil., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Intensive Traumatisierung von Kindern ist leider nicht so selten, wie wir es gerne hätten. Dementsprechend haben auch mehr erwachsene Patient:innen ausgeprägte dissoziative Symptome, bis hin zum Vollbild einer Dissoziativen Identitätsstörung (DIS). Das Erkennen dieser nicht-so-seltenen Störung ist gar nicht so schwierig, wenn man weiß, worauf es zu achten gilt. Die Arbeit mit Patient:innen, die dissoziative Symptomatik zeigen, stellt Behandler:innen dennoch vor gewisse Herausforderungen. Spätestens bei der Konfrontation mit Persönlichkeitsanteilen, die als kontrollierend oder Täter-identifiziert beschrieben werden können, kommt Traumatherapie-As-Usual an ihre Grenzen.
Die Theorie der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit (TSDP, E. Nijenhuis) und die daraus entwickelte Enaktive Traumatherapie ist sehr hilfreich für die Diagnostik und Behandlung von Menschen mit DIS. Wer den Mut fasst, sich auf die Behandlung dieser extrem traumatisierten Menschen einzulassen, tut gut daran, sich auch mit der aktuell am besten ausgearbeiteten Theorie zu beschäftigen. Die daraus abgeleitete Grundhaltung sowie therapeutische Techniken haben die Arbeit des Referenten mit Patient_innen, die an einer Dissoziativen Identitätsstörung leiden, erheblich vereinfacht und effektiver gemacht.
In diesem Seminar wird eine Einführung in die TSDP gegeben, die Diagnostik der DIS State of the Art gezeigt und es werden Anregungen, die den Grundzügen der enaktiven Traumatherapie folgen, für das gemeinsame therapeutische Arbeiten mit den Patient:innen gegeben und geübt.
Zielgruppe:
Teilnehmer:innen mit therapeutischer Erfahrung in der Behandlung komplex traumatisierter Patient:innen und solche, die sich das in Zukunft zutrauen möchten.
Ziele:
Ein besseres Verständnis von Patient:innen mit Dissoziativen Identitätsstörung, zuverlässigere Diagnostik und effektivere Interventionen.
Methoden:
Vortrag mit Visualisierung, Gruppenarbeit, praktische Übungen.
Literatur:
Nijenhuis, E. (2016), Die Trauma-Trinität. Ignoranz – Fragilität – Kontrolle (Band 1 und 2). Die Entwicklung des Traumabegriffs / Traumabedingte Dissoziation: Konzept und Fakten, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Nijenhuis, E. (2018), Die Trauma-Trinität. Ignoranz – Fragilität – Kontrolle (Band 3). Enaktive Traumatherapie, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Milena Hauptmann, Dr. rer.nat., PP
Beschreibung:
Mitgefühlskompetenz ist in unserer therapeutischen Arbeit zunehmend ein evolutionärer Imperativ. Unsere eigenen Grenzen zu kennen, ohne hart zu werden und genau zwischen den Phänomenen Mitgefühl, Mitleiden und Symbiose in emotionaler Ansteckung unterscheiden zu können ist nicht immer leicht. In diesem Seminar lernen Sie anhand der Intervision mit eigenen Fällen und viel spielerischer Praxis ihre persönliche Mitgefühlstoolbox zu erstellen, um auch schwierige emotionale Situationen im therapeutischen Alltag souverän meistern zu können und die persönliche Burnoutprophylaxe um diese Kernkompetenz zu erweitern. Ebenso übermittle ich Ihnen einen Einblick in die Compassion Focused Therapy zur weiterführenden Anwendung in Ihrer Praxis.
Zielgruppe:
Kolleg:innen, die Experimentierfreude und Bereitschaft zur Selbsterfahrung mitbringen, Kolleg:innen, die ihre eigene Mitgefühlspraxis erfahren und vertiefen wollen, Kolleg:innen, die an der Anwendung der Compassion Focused Therapie in Ihrem beruflichen Alltag interessiert sind.
Ziele:
Selbsterfahrung: Klärung der eigenen Erfahrung von Mitgefühl, Mitleid und emotionaler Ansteckung im therapeutischen Prozess.
Wissen: Differenzierung der drei Konzepte auf neurobiologischer und psychologischer Ebene.
Praxis: Erlernen einfacher, indikationsspezifischer Übungen im therapeutischen Alltag.
Methoden:
Vermittlung des aktuellen Wissens mittels interaktivem Vortrag, Arbeit mit Fallvignetten, Themenspezifische Klein- und Großgruppenübungen, Erstellen einer eigenen Mitgefühlstoolbox für die Praxis.
Literatur:
Wetzel, S. und Reddemann, L. (2014): Achtsamkeit und Mitgefühl, Beltz Verlag
Neff, K. (2013): Selbstmitgefühl das Übungsbuch, Arbor Verlag.
Maltzer-Gertz, M. (2020): Therapietools Selbstmitgefühl, Beltz Verlag.
Stierle, C. (2022). Compassion Focused Therapie in der Praxis, Beltz Verlag.
Gert Kowarowsky, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
In mehr als 275 Studien zur Dankbarkeit konnte empirisch festgestellt werden, dass das Empfinden von Dankbarkeit tatsächlich Menschen positiv verändert: weniger Depressivität und Angst, Abnahme materialistischen Denkens, weniger Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, bessere Grundbefindlichkeit, gute Laune, Optimismus und gesundheitsförderliche Lebensstiländerungen konnten beobachtet werden. Angesichts hoher intra- und interindividueller Unterschiede im Ausmaß der Fähigkeit zu Achtsamkeit und Wertschätzung und daraus resultierender Dankbarkeitserfahrungen, lässt sich bei einem ausgeprägten Defizit dankbare Aufmerksamkeit üben und erlernen.
In diesem Workshop wird in vielen Übungen, Live-Demos und mit wirksamen Impact-Techniken Ihr Methodenkoffer erweitert werden, um die Erfahrung und das Erleben von Dankbarkeit sowohl im Gruppensetting als auch in der Einzeltherapie individuell fördern zu können und um mehr dieser positiven Auswirkungen sowie Resilienz und Ressourcenaktivierung innerhalb einer indizierten Verhaltenstherapie zu bewirken.
Zielgruppe:
Alle Praktizierenden, die Lust haben, ihr Repertoire um die systematische Förderung des Wirkfaktors Dankbarkeit zu erweitern.
Ziele:
Kennenlernen der wichtigsten empirischen Daten der aktuellen Dankbarkeitsforschung und der vielfältigen Dankbarkeits-Aktivierungsmethoden sowie deren Anwendung einüben.
Methoden:
Vortrag, Live-Demonstrationen, Übungen.
Literatur:
Emmons, R. A. (2018). Das kleine Buch der Dankbarkeit: Bewusst das Leben wertschätzen für mehr Zufriedenheit und Glück. München: Heyne.
Kowarowsky, G., v. Puttkamer, Chr. (2020). Ein Kurs in Dankbarkeit. In 108 Tagen Zuversicht gewinnen, innere Stärke aufbauen und Zufriedenheit finden. Ein angeleitetes Einschreib Tagebuch. München: PAL.
Freund, H., Lehr, D. (2020). Dankbarkeit in der Psychotherapie. Ressource und Herausforderung. Göttingen: Hogrefe.
Till Wagner, Dr. rer.nat., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Die therapeutische Arbeit kann mit schwierigen und herausfordernden Situationen einhergehen. Dabei ist der Umgang mit Gefühlen wie Ohnmacht, Scham oder Wut manchmal erschwert durch einen selbstkritischen Umgang mit sich. Eigene Bewältigungsstrategien können weiter dazu führen, dass man sich als Therapeut:in innerlich distanziert von seinen Gefühlen und Bedürfnissen und es zu emotionalen Abwärtsspiralen zwischen Patient:in und Therapeut:in kommen kann. Zudem erfordert die therapeutische Arbeit ein hohes Maß an Empathie und Präsenz.
Achtsames Selbstmitgefühl- Sich ein guter Freund zu sein in Zeiten, in denen wir es am meisten brauchen (Neff & Germer, 2019)- ist daher besonders für Menschen in helfenden Berufen eine wertvolle Ressource, um mit schwierigen Emotionen besser umgehen zu können und gleichzeitig in Verbindung mit den Patient:innen zu bleiben. Zum anderen stellt Selbstmitgefühl eine wichtige Fertigkeit dar, um mit Empathieschmerz mitfühlend umgehen zu können und Fürsorgemüdigkeit entgegen zu wirken. In dem Workshop soll ausgehend von schwierigen Therapiesituationen und anhand von Meditationen und Reflexionsübungen v.a. aus dem Programm Mindful Self-Compassion (MSC; Germer & Neff) eine Wohlwollende Haltung sich selbst gegenüber kultiviert werden.
Eine wichtige Voraussetzung dafür ist es, das eigene Leid zunächst erst einmal achtsam wahrnehmen zu können, um diesem dann mit Selbstfreundlichkeit begegnen zu können. Dabei wird einerseits der Sprache als Anker für das Bewusstsein und als Ausdruck der eigenen Bedürfnissen eine wichtige Rolle zukommen. Zum anderen soll in dem Workshop verstärkt vermittelt werden, wie der eigene Körper bei der Kultivierung von Selbstmitgefühl genutzt werden kann.
Zielgruppe:
Psychotherapeut:innen
Susanne Hedlund, Dr. Ph.D., PP
Beschreibung:
Dieser Workshop stellt kurz die verhaltenstherapeutische Behandlung von Zwängen mithilfe der graduierten Exposition für Zwangsstörungen vor. Nach der Selbstbeobachtung und Erfassung aller Zwänge in einer Hierarchie bespricht die Therapeutin intensiv die psychischen Funktionen, die diese Störung für den Patienten hat. Weitere Arbeitsblätter: Exposition, Spannungsverlaufskurven, Vermeidungsverhalten, Stichtagsvertrag. Die konkrete Vorgehensweise bei häufigen Zwängen wird vorgestellt und z. T. mit Videos unterlegt. Gezielte kognitive Interventionen bei Zwangsgedanken bereiten eine erfolgreiche Exposition von aggressiven, sexuellen oder blasphemischen u. a. Zwangsgedanken vor; eine Patientin schildert im Video ihr Erleben.
Zielgruppe:
Personen, die ambulant oder in stationären Settings mit Zwangspatienten zu tun haben bzw. diese selbst gezielt verhaltenstherapeutisch behandeln.
Ziele:
Die Teilnehmer:innen sollten nach dem Workshop in der Lage sein, Zwangspatienten verhaltenstherapeutisch zu behandeln bzw. die Therapie zu begleiten.
Methoden:
Vortrag, Diskussion, Videos, ggf. kurze Rollenspiele.
Literatur:
Förstner, Ulrich, Külz, Anne Katrin & Voderholzer, Ulrich (2011). Störungsspezifische Behandlung der Zwangsstörungen. Ein Therapiemanual. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer. 286 S.
Evelyn Beverly Jahn, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Zur Liebe gab es schon immer viel zu sagen, doch bis heute weiß keiner so genau, was genau getan werden soll, damit sie bleibt, nicht verblasst über die Jahre oder sich gar ganz aus dem Staub macht.
Liebende in der Postmoderne stehen vor ganz neuen Herausforderungen. Vor allem die Dating-Plattformen nehmen eine zentrale Stellung im Konstellationsbetrieb der Liebe ein. Partnerschaftliche Zufriedenheit reicht lange nicht mehr, um eine Beziehung zu sichern und zu halten. Treue ist nun Verhandlungssache. Fast jede vierte Beziehung wird beendet, obwohl beide Partner:innen mit der aktuellen Lebensgemeinschaft durchaus zufrieden sind.
Was also tun? In diesem Kurs wollen wir uns Erkenntnissen aus der Paar- und Familienforschung widmen und sie im Licht bereits bekannter Phänomene ausleuchten, um Wege zu skizzieren, Menschen darin zu unterstützen, auch in Krisenzeiten und bei Unlust nicht gleich das Weite zu suchen oder sich zu neuen Ufern aufzumachen. Es werden neue Forschungsergebnisse referiert, aktuelle Ansätze in der Paartherapie und im Paar-Coaching vorgestellt und alles in einen psychologisch philosophischen Rahmen eingebettet, der Spielraum gibt zum gemeinsamen Austausch.
Ziele:
Lassen Sie uns über die Liebe reden! Dann wissen wir vielleicht, was wir tun können.
Norbert W. Lotz, Prof. Ph.D., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Psychische Flexibilität ist ein wichtiger Prädiktor für psychische Gesundheit. Diese aufzubauen, zu stärken und zu bewahren ist das zentrale Anliegen in der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Die ACT wird der sog. Dritte Welle der Verhaltenstherapie zugeordnet und findet ihre theoretische Grundlage in der Bezugsrahmentheorie (BRT), einer behavioristischen Analyse menschlicher Kognition und Sprache. In der ACT gehen wir davon aus, dass ein maßgeblicher Teil menschlichen Leidens durch die Unwilligkeit, unerwünschte Gedanken, Gefühle und körperliche Zustände erleben zu wollen, hervorgerufen wird. Aus wertegeleitetem Handeln wird so vorrangig Erlebensvermeidung.
Psychisches Wohlbefinden und psychische Gesundheit hingegen drücken sich aus in psychischer Flexibilität. Diese ist – nach ACT-Sicht – ein Ergebnis des Zusammenwirkens von sechs interaktiv wirkenden psychischen Prozessen. Eine Anzahl empirischer Studien zeigt mittlerweile die klare Wirksamkeit u. a. bei Depressionen, Traumatisierungen, Angst-, Schmerz- und Essstörungen.
Zielgruppe:
Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen, Berater:innen, Studierende, Ausbildungsandidat:innen und Angehörige helfender Berufe.
Ziele:
Erklären der Bedeutung von psychischer Flexibilität für die mentale und somatische Gesundheit. Erlangen von Grundlagenkenntnissen über die Vorgehensweise von ACT. Kennenlernen praktischer Interventionen, die im Rahmen der eigenen Arbeit unmittelbar eingesetzt werden können.
Methoden:
Präsentation, interaktives Rollenspiel, Kleingruppe, Eigenerfahrung.
Literatur:
Lotz, N. (2018). Akzeptanz- und Commitmenttherapie. 75 Therapiekarten mit 20-seitigem Booklet. Weinheim: Beltz.
Lotz, N. (2016). Metaphern in der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Weinheim: Beltz.
Lotz, N. & Broocks, A. (2018). Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Es ist, wie es ist um anders zu werden. DNP: Der Neurologe und Psychiater. 19(2), 46-53.
Lotz, N. (2012). Gedachte Gedanken. Oder: Ein kaum bemerkbares Denktraining für mehr Lebensglück. Frankfurt am Main: First.
Matthias Dose, Prof. Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Beschreibung:
Entsprechend den aktuellen Behandlungsleitlinien für psychotische und bipolare Störungen, Depressionen und Angststörungen werden die darin zur medikamentösen Behandlung empfohlenen Medikamente ausführlich besprochen. Aufbauend auf im Workshop vermittelte Grundlagen zur Psychopharmakologie und Neurobiologie werden Wirkungsweise, erwünschte und unerwünschte Wirkungen der empfohlenen Medikamente sowie Neuentwicklungen ausführlich besprochen und einer kritischen Würdigung unterzogen.
Zielgruppe:
Therapeut:innen, die mit medikamentös behandelten Patient:innen arbeiten und sich über Möglichkeiten und Grenzen neuer Psychopharmaka informieren wollen.
Ziele:
Teilnehmer:innen sollen von Patient:innen auf Grund ärztlicher Verordnung eingenommene Medikamente und insbesondere beklagte unerwünschte Wirkungen einordnen und kritisch beurteilen können
Methoden:
Vortrag, Power-Point-Präsentation, Video-Beispiele bzgl. unerwünschter Arzneimittelwirkungen.
Literatur:
Benkert, O. et al., (2015). Pocket Guide Psychopharmaka von A-Z. Heidelberg: Springer.
Dreher, J. (2014) Psychopharmakotherapie griffbereit. Stuttgart: Schattauer.
Den Teilnehmenden wird außerdem ein Manuskript des Referenten zur Verfügung gestellt.
Susanne Hedlund, Dr. Ph.D., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Die kognitive Umstrukturierung im Gespräch und mit Vordrucken greift häufig zu kurz und wird von vielen PatientInnen als zu intellektuell begriffen. Die moderne, methodenoffene KVT verwendet daher übende, emotionsfokussierte Verfahren: Emotionales Erleben wird intensiviert, diese Therapieerfahrung prägt sich stark ein und fördert auf diese Weise die gewünschte Veränderung oder die Überwindung von emotionalen Verletzungen aus der Vergangenheit.
Inhalte: Entscheidungsstühle, Klärungen und Abschiede im Hinblick auf wichtige Personen aus Familie, Freundeskreis, Beruf, auch Klärungen mit Verstorbenen oder ungeborenen Kindern, Arbeit mit dem Inneren Kritiker. Die meisten Übungen sind störungsübergreifend anwendbar.
Zielgruppe:
Personen, die Einzelsitzungen bei Beratung, Coaching und in der Psychotherapie durchführen oder die sich für das Thema interessieren
Ziele:
Die TeilnehmerInnen sollten nach dem Workshop in der Lage sein, verschiedene Stuhlübungen sofort in ihren Einzeltherapiesitzungen erfolgreich zu verwenden.
Methoden:
Vortrag, Diskussion, Videos, Kleingruppenübungen in Break-out rooms.
Literatur:
Hedund, Susanne (2011). Mit Stift und Stuhl. Illustrationen und Stuhlübungen für Psychotherapie, Beratung und Coaching. Heidelberg: Springer Medizinverlag.
Website: s-hedlund.de
Buch oder einzelne Kapitel digital erhältlich.
Norbert W. Lotz, Prof. Ph.D., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Menschen wollen sich verändern: Weg von… hin zu. Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft, soll Mark Twain gesagt haben. Doch die Umstellung auf und vor allem die Aufrechterhaltung von neuem Verhalten bereiten oftmals große Probleme. Welche bewährten Hilfen gibt es? Welchen Beitrag liefern psychologische und neurobiologische Forschungen? Im Kurs werden bewährte Strategien vorgestellt und eingeübt.
Zielgruppe:
Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen, Berater:innen, Studierende, Ausbildungsandidat:innen und Angehörige helfender Berufe.
Ziele:
Kognitive und Verhaltensstrategien zum Verändern und Aufrechterhalten kennenlernen.
Methoden:
Präsentation, Gruppenübungen, Einzelgespräche, interaktive Rollenspiele.
Literatur:
Rollnick, S., Miller, W. R. & Butler, C. C. (2020). Motivierende Gesprächsführung in den Heilberufen: Core Skills für Helfer. Lichtenau: Probst.
Lotz, N. (2021). Sokratischer Dialog. Weinheim: Beltz.
Lotz, N. (2022, 5. erweiterte Auflage). Das Flussdiagramm der Rational-Emotiven Verhaltenstherapie (REVT) – Ein wissenschaftlich fundiertes Gesprächsmodell für Therapie, Beratung und Coaching. Frankfurt: First.
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Anja Runau
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Eröffnungsveranstaltung VT-Nacht:
Donnerstag, 21.9.2023, 19:00 bis 20:30 Uhr
Workshops:
Freitag (22.9.), Samstag (23.9.), Sonntag (24.9.)
jeweils von 9:00 bis 16:30 Uhr (inkl. Pausen)
Erreichbarkeit des Tagungsbüros:
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Teilnahme pro Tag: 9 Punkte (beantragt)
Die Anerkennung der Verhaltenstherapiewochen als Fortbildungsveranstaltung durch die jeweils zuständigen Psychotherapeutenkammern wird regelmäßig beantragt. In den vergangenen Jahren sind alle Veranstaltungen der VT-Wochen von den Psychotherapeutenkammern sowie von den zuständigen Landesärztekammern als ärztliche Fortbildung anerkannt worden.
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