Am Firmensitz des IFT in München ist die Verhaltenstherapiewoche unser Heimspiel. Seit Jahrzehnten ist die VT-Woche München eine etablierte Fortbildungsplattform der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Süddeutschen Raum sowie ein beliebtes „Meet and Greet“ der Dozentinnen und Dozenten und Teilnehmenden zum regionalen und überregionalen Netzwerken.
Programm aktuell in Planung
Milena Hauptmann, Dr. rer.nat., PP
Beschreibung:
Durch traumatische Erfahrungen werden Kreativität und Spontanität im Menschen massiv unterbrochen und behindert. In diesem Workshop widmen wir uns den neurobiologisch begründeten Zusammenhängen von Kreativität und Trauma. Anschließend vertiefen und erfahren wir dieses Wissen in praktischen Übungen. Sie erhalten die Möglichkeit mit Methoden des heilsamen intuitiven Malens und der Methode des Storytellings zu experimentieren, um diese auf die Anwendbarkeit in Ihren Arbeitsfeldern zu überprüfen. Vorerfahrung im Malen oder Geschichtenerzählen sind nicht notwendig.
Zielgruppe:
Kolleg:innen, die Experimentierfreude und Bereitschaft zur Selbsterfahrung mitbringen und Kolleg:innen, die traumatherapeutisch arbeiten und neue kreative Inspirationen suchen.
Ziele:
Bewusstheit für die eigene Erfahrung von Kreativität und Spontanität im therapeutischen Prozess (Selbsterfahrung), Wissen um den indikationsspezifischen Einsatz kreativer Medien und um Kontraindikationen sowie den Zusammenhang von Kreativität und Trauma, Erlernen einfacher und indikationsspezifischer Übungen im traumatherapeutischen Alltag.
Methoden:
Vermittlung des aktuellen Wissens mittels interaktivem Vortrag, Live-Demonstrationen von Therapeut:innen-Verhalten, Arbeit mit Fallvignetten, Themenspezifische Klein- und Großgruppenübungen.
Evelyn Beverly Jahn, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
In diesem Kurs lernen Sie zuerst unser differenziertes Diagnostik-Tool für relevante Themen in Beziehungen kennen, die Sie dabei unterstützten, die wunden Punkte und Probleme in der Beratung von Paaren und Team-Beziehungen sichtbar zu machen, ohne viele Worte (zunächst) darüber zu verlieren. Viele Paare verstricken sich über ihre verbalen Kommunikationsmuster immer weiter in ihrem frustrierenden Partnertanz. Viele Beratungsprogramme greifen über kommunikative Strategien und systemische Interventionen jedoch zu kurz. Erleben beginnt im Körper. Bei Konflikten streiten sich nicht nur die Geister, sondern auch die Körper! Die Körper kommunizieren oft schon, bevor einer den Mund aufmacht. Von diesen Ergebnissen ausgehen, lernen Sie KLARA kennen, unsere Formel für gelingende erwachsene Gesprächsführung, als wissenschaftlich fundiertes Kommunikationsinstrument.
Embodiment als Meta-Theorie ist die Basis für die von uns entwickelten Interventionen. Erst erleben, dann reden! ist dabei unser wichtigstes Paradigma. Raus aus dem Sessel und rein in den personal space. So eröffnen wir einen Raum für Paare, über den Körper wieder in Resonanz und in Bewegung zu kommen. Die Berater:innen und Therapeut:innen auch!
Zielgruppe:
Dieses Seminar ist geeignet für alle Kolleg:innen, die mit Paaren und Paarungen aller Art arbeiten und wissen, dass es für eine erwachsene Kommunikation mehr braucht, als Ich-Botschaften zu formulieren.
Ziele:
Das hier vorgestellt PaarKur-Programm versteht sich als Ergänzung und Erweiterung zum veritablen Tafelwerk der bestehenden Therapiemethoden, erweitern diese aber um zentrale Aspekte.
Methoden:
Wir demonstrieren die Übungen konkret und anwendungsorientiert. Die diagnostischen Tools stellen wir mit Leib und Seele so vor, so dass Sie gleich an Ihrem nächsten Arbeitstag loslegen können, die neu erworbene Interventionsarchitektur auszuprobieren. Mit Spaß und Freude.
Ulrike Pohl, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Die Jahre von 1933 bis 1945 haben tiefe Spuren in den Familien hinterlassen. Traumatisierungen durch Kriegserlebnisse und Verfolgung, seelische Beschädigungen durch den Nationalsozialismus, Verlust von Heimat durch Flucht und Vertreibung, schuldhaftes Handeln und Schweigen, Opfer, Täter:in oder Mitläufer:in sein all diese Erfahrungen von Eltern und Großeltern können tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Nachkommen haben. Leiden diese an Symptomen wie Ängsten, Depressionen, Sucht etc. erschließt sich das klinische Bild häufig erst dann, wenn die Vorgenerationen in die therapeutische Perspektive einbezogen werden. Dies gilt insbesondere für die Weitergabe von Traumata und unverarbeiteter Schuld. In der Psychotherapie sind die Nachwirkungen von Krieg und NS-Zeit lange Zeit wenig berücksichtigt worden, treffen hier in den letzten Jahren aber auf steigendes Interesse auch dadurch angeregt, dass sich immer mehr Menschen intensiv mit ihrer Familiengeschichte beschäftigen.
In dem Workshop wird auf die aktuelle Bedeutung des Themas eingegangen und ein theoretischer Überblick über die transgenerationale Übertragung von Traumatisierungen und Beschädigungen gegeben. Ausgewählte Forschungsergebnisse werden dargestellt. Zudem werden Bezüge zur therapeutischen Arbeit und bei Interesse zur eigenen Familiengeschichte hergestellt.
Zielgruppe:
Psychotherapeutisch tätige Psycholog:innen und Ärzt:innen sowie Personen, die im psychosozialen Bereich tätig sind.
Ziele:
Ziel dieses Workshops ist es, ein vertieftes Verständnis für die psychischen Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus auf Therapeut:innen und Patient:innen heute zu erreichen und neue Ansatzpunkte für die therapeutische Arbeit zu vermitteln.
Methoden:
Vortrag, Fallbeispiele, Filmausschnitte, Diskussion mit Raum für persönliche Erfahrungen, Übungen.
Alexander Reichardt, lic. phil., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Aktuelle Forschungsergebnisse machen deutlich, welch bedeutsame Rolle emotionale Kompetenzen für die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Störungen spielen. Dies impliziert, dass diese Kompetenzen in psychotherapeutischen Behandlungen systematisch gefördert werden sollten. Vor diesem Hintergrund wurde an der Universität Bern das Training Emotionaler Kompetenzen (TEK) entwickelt. Dieser gruppenbasierte Ansatz ist als begleitende Interventionsmaßnahme zur Ergänzung störungsspezifischer Interventionen konzipiert, kann aber auch gut für die Prävention und Förderung der psychischen Gesundheit eingesetzt werden. Das TEK fördert gezielt die emotionalen Kompetenzen, die sich für die psychische Gesundheit als besonders wichtig erwiesen haben. Das heißt konkret, die Teilnehmer:innen sollen negative Emotionen entweder a) positiv verändern und/oder b) akzeptieren und aushalten können und sich c) dieser Fähigkeiten bewusst sein. Die im Rahmen von TEK vermittelten Basiskompetenzen sind: Muskelentspannung, Atementspannung, Bewertungsfreie Wahrnehmung, Akzeptieren und Tolerieren, Selbstunterstützung, Analysieren und Regulieren.
Zielgruppe:
Anwender evidenzbasierter Verfahren.
Ziele:
Das TEK mit Hilfe des Manuals selbstständig durchführen zu können.
Methoden:
Präsentation des theoretischen Hintergrunds, Vorstellung des Vorgehens, exemplarische Übungen und Rollenspiele.
Literatur:
Berking, M. (2017). Training Emotionaler Kompetenzen. Heidelberg: Springer.
Ralf Steinkopff, Dipl. Psych.,PP
Beschreibung:
Häufig können Klienten und Klientinnen nur wenige (Grund-)Gefühle benennen. Sie sprechen meist
nur von guten oder schlechten Gefühlen bzw. Stimmungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse
zeigen, dass je spezifischer Gefühle benannt werden, desto mehr konkrete
Handlungsoptionen aus Gefühlen abgeleitet werden können. Das Wohlgefühl und der
therapeutische Fortschritt sind am größten, wenn nicht nur unangenehme oder nur
angenehme Gefühle fokussiert werden, sondern beide bzw. gemischte Gefühle.
Die Integration der Multiplen und Spezifischen Emotionen (MUSE) unterstützt Menschen
darin, Gefühlen und Bedürfnissen mehr Raum zu geben, sie wohlwollend und akzeptierend
zu explorieren. Das Wohlwollen spielt hier eine große Rolle. Verschiedene Varianten von
Selbst-Mitgefühl, Offenheit und Warmherzigkeit werden erkundet und als Interventionen
nutzbar gemacht.
Hierzu sind die Klinische RFT (Relational Frame Theory, in Deutsch: Bezugsrahmentheorie)
und der Funktionale Kontextualismus besonders hilfreich (Dritte Welle der
Verhaltenstherapie). Grundkonzepte werden soweit erläutert, wie sie zur Erkundung und
Differenzierung von Gefühlen und Bedürfnissen hilfreich sind. Der Workshop zielt darauf ab,
den Ansatz der Integration der MUSE in unterschiedlichen Therapieformen nutzen zu
können.
Zielgruppe:
Anfänger und Fortgeschrittene, Psychologische Psychotherapeut:innen und Tätige im psychosozialen Bereich. Spezifische Kenntnisse in ACT, Klinischer RFT oder Funktionalem Kontextualismus werden nicht vorausgesetzt.
Ziele:
Die Teilnehmer sollen eine differenziertere Haltung zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen gewinnen als Grundlage für die Arbeit mit anderen. Sie sollen zu mehr Offenheit und Mut gegenüber eigenen schwierigen Gefühlen gelangen und Klienten darin zielgerichteter unterstützen können. Der Ansatz soll gut in die eigene therapeutische oder psychosoziale Tätigkeit integrierbar sein.
Methoden:
Präsentation, Rollenspiele, Übungen, die auch ungeliebte Gefühle und Selbst-
Mitgefühl umfassen. Der Workshop lebt auch von der Bereitschaft der Teilnehmer, sich
darauf einzulassen.
Literatur:
Neff, K. (2012). Selbstmitgefühl. Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns
selbst der beste Freund werden. München: Kailash (Random House).
Villatte, M., Villatte, JL., Hayes, SC. (2016). Mastering the Clinical Conversation. Language as
Intervention. New York: Guilford Press.
Diana Weiß, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) nach Leslie S. Greenberg ist ein wissenschaftlich fundiertes Therapieverfahren, bei welchem das Bewusstsein, die Akzeptanz, das Verstehen und die Veränderung der Emotionen im Rahmen einer Therapie im Zentrum stehen. Im Workshop wird der Schwerpunkt darauf gelegt, wie Patient:innen Zugang zu ihrem emotionalen Erleben, vor allem zu schmerzhaften Emotionen wie Scham, Traurigkeit und Angst, gewinnen und wie sie dysfunktionale Emotionen verändern können, mit dem Ziel, ihre emotionale Kompetenz zu verbessern. Dadurch wächst die Fähigkeit der Patient:innen, ihre Probleme anzugehen. Das Therapiemodell der EFT wird mit einigen ihrer wichtigen Interventionstechniken vorgestellt und in Kleingruppen geübt (Zwei-Stuhl-Technik, Leere-Stuhl-Technik).
Zielgruppe:
Psychologische und Ärztliche Psychotherapeut:innen
Ziele:
Kenntnis der theoretischen Grundlagen der EFT, Fähigkeit, die Emotionstypen (primär adaptive, primär maladaptive, sekundäre Emotionen) zu unterscheiden, Anwenden einiger EFT-typischen Interventionen.
Methoden:
Referate zur Vermittlung der theoretischen Grundlagen sowie der Interventionsprinzipien. Demonstration von Interventionen an Videobeispielen. Arbeit in Kleingruppen unter Anleitung. Bereitschaft zu Selbsterfahrung ist nicht Bedingung, wäre aber günstig.
Literatur:
Auszra, L., Herrmann, I. (2009). Emotionsfokussierte Therapie Prinzipien emotionaler Veränderung. Verhaltenstherapie und Psychosoziale Praxis 41 (3), 569-578.
Auszra, L., Herrmann, I., Greenberg, L.S. (2017). Emotionsfokussierte Therapie. Ein Praxismanual. Göttingen: Hogrefe.
Elliott, R., Watson, J.C., Goldman, R.N., Greenberg L.S. (2008). Praxishandbuch der Emotionsfokussierten Therapie. München: CIP-Medien.
Greenberg, L.S. (2011). Emotionsfokussierte Therapie. München: Ernst Reinhardt.
Herrmann, I., Auszra, L. (2009). Emotionsfokussierte Therapie der Depression. Psychotherapie 14, Heft 1, 15-25.
Hofer, T., Auszra, L., Herrmann, I. (2013). Emotionsfokussierte Therapie: eine neue Therapie der Depression. Schweizer Zeitschrift für Psychiatrie und Neurologie 3, 9-14.
Hofer, T., Auszra, L., Herrmann, I. (2014). Emotionsfokussierte Therapie. Person 18(2),
139-151.
Matthias Dose, Prof. Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Beschreibung:
Spezialisierte Einrichtungen zur Diagnostik und Therapie autistischer Störungen bei Erwachsenen werden häufig von Personen aufgesucht, die (z. T. nach Recherche und Selbst-Test mit Fragebögen im Internet) zu der Überzeugung gelangt sind, von einer Störung des autistischen Spektrums (in der Regel Asperger-Syndrom) betroffen zu sein. In diesem Workshop werden die Vorgehensweise und die Instrumente zu einer validen Diagnostik und Differentialdiagnostik entsprechend der 2016 unter Beteiligung des Referenten erarbeiteten S-3 Leitlinie sowie der aktuelle Stand zu evidenzbasierten Therapien vorgestellt.
Zielgruppe:
Ärzt:innen sowie Psycholog:innen, die an ihrem Arbeitsplatz mit der Diagnostik autistischer Störungen oder entsprechenden Fragestellungen zu tun haben.
Ziele:
Die Kursteilnehmer:innen sollen befähigt werden, bei entsprechenden Anfragen die Validität einer (selbst-?)gestellten Autismus-Diagnose zu überprüfen, bzw. zu entscheiden, ob Ratsuchende zur Diagnostik an eine spezialisierte Einrichtung überwiesen werden sollen.
Methoden:
Vortrag, Demonstration der Vorgehensweisen und Instrumente anhand von Video-Beispielen, eigene Kasuistiken können vorgestellt werden.
Literatur:
AWMF S3-Leitlinie Autismusstörungen im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter (Teil 1: Diagnostik; Teil 2: Therapie falls bis dahin erschienen)
Dose, M. (2010). Diagnostische Einschätzung: Erwachsenenalter. In: Noterdaeme, M., Enders, A. (Hrsg.) (2010). Autismus-Spektrum-Störung (ASS); Stuttgart: Kohlhammer,
S. 226-238.
Susanne Hedlund, Dr. Ph.D., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Die kognitive Umstrukturierung im Gespräch und mit Vordrucken greift häufig zu kurz und wird von vielen PatientInnen als zu intellektuell begriffen. Die moderne, methodenoffene KVT verwendet daher übende, emotionsfokussierte Verfahren – emotionales Erleben wird intensiviert, diese Therapieerfahrung prägt sich stark ein und fördert auf diese Weise die gewünschte Veränderung oder die Überwindung von emotionalen Verletzungen aus der Vergangenheit.
Inhalte: Entscheidungsstühle, Zeitreise (sich selbst verzeihen), Klärungen und Abschiede im Hinblick auf wichtige Personen aus Familie, Freundeskreis, Beruf, auch Klärungen mit Verstorbenen oder ungeborenen Kindern, Arbeit mit dem Inneren Kritiker. Die meisten Übungen sind störungsübergreifend anwendbar.
Zielgruppe:
Personen, die Einzelsitzungen bei Beratung, Coaching und in der Psychotherapie durchführen oder die sich nur für das Thema interessieren.
Ziele:
Die Teilnehmer:innen sollten nach dem Workshop in der Lage sein, verschiedene Stuhlübungen sofort in ihren Einzeltherapiesitzungen und, adaptiert, in einer Therapiegruppe erfolgreich verwenden zu können.
Methoden:
Vortrag, Diskussion, Demonstrationen im Plenum, Videos, Kleingruppenübungen
Literatur:
Hedund, Susanne (2011). Mit Stift und Stuhl. Illustrationen und Stuhlübungen für Psychotherapie, Beratung und Coaching. Heidelberg: Springer Medizinverlag. Website s-hedlund.de. Buch oder einzelne Kapitel digital erhältlich.
Eva Seigerschmidt, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
In den letzten Jahren ist eine erhebliche Zunahme von Anfragen nach psychotherapeutischer Begleitung von Menschen mit dem Wunsch nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen (Transition) zu beobachten. Auch in Kliniken ist diese Patient:innengruppe zunehmend sichtbar. Behandler:innen fühlen sich häufig mit den diagnostischen und formalen Fragestellungen, die die Begleitung einer Transition mit sich bringt, überfordert. Nicht wenige erleben auch Unsicherheit und Vorbehalte bei den weitreichenden Entscheidungen (z.B. Hormontherapie, Operationen), über die sie (mit) zu entscheiden haben. Dieses Seminar soll, aufbauend auf die affirmative therapeutische Grundhaltung, vertiefende und praktische Informationen zur Diagnostik, Differential- und Ausschlussdiagnostik, den medizinischen und juristischen Möglichkeiten zur Transition, den formalen Erfordernissen bei der Indikationsstellung und Beantragung von Kostenübernahmen für geschlechtsangleichende Maßnahmen geben.
Zielgruppe:
Therapeut:innen und Berater:innen in allen Kontexten (ambulant, stationär u.a.), die diagnostisch und therapeutisch / beratend mit erwachsenen Trans- und nonbinären Personen arbeiten, Menschen im Coming- Out und durch die Transition kompetent begleiten (wollen). Die vorausgegangene Teilnahme am Seminar Affirmative Therapie mit LGBTIQ- Personen ist empfehlenswert.
Da die Transition bei Minderjährigen z.T. deutlich andere Fragestellungen und Regelungen mit sich bringt, eignet sich dieses Seminar nicht für Therapeut:innen und Berater:innen, die mit minderjährigen Trans- und nonbinären Klient:innen arbeiten.
Ziele:
Die Teilnehmer:innen sollen sich in der Begleitung von Transitionen kompetenter und sicherer fühlen, sensibel auf die Bedürfnisse dieser Patient:innengruppe eingehen können und die notwendigen juristischen, medizinischen und formellen Kenntnisse erhalten.
Methoden:
Theoretische Einführungen werden mit erlebnisorientierten Übungen, Selbsterfahrungselementen, Kleingruppenarbeit und therapeutischen Rollenspielen erfahrbar gemacht.
Literatur:
Kurzfassung der Leitlinie Geschlechtsinkongruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit: Diagnostik, Beratung, Behandlung 2018.
Günther, M., Teren, K., Wolf, G.: Psychotherapeutische Arbeit mit trans*- Personen: Handbuch für die Gesundheitsversorgung. Ernst Reinhardt Verlag, 2021.
Matthias Dose, Prof. Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Beschreibung:
Entsprechend den aktuellen Behandlungsleitlinien für psychotische und bipolare Störungen, Depressionen und Angststörungen werden die darin zur medikamentösen Behandlung empfohlenen Medikamente ausführlich besprochen. Aufbauend auf im Workshop vermittelte Grundlagen zur Psychopharmakologie und Neurobiologie werden Wirkungsweise, erwünschte und unerwünschte Wirkungen der empfohlenen Medikamente sowie Neuentwicklungen ausführlich besprochen und einer kritischen Würdigung unterzogen.
Zielgruppe:
Therapeut:innen, die mit medikamentös behandelten Patient:innen arbeiten und sich über Möglichkeiten und Grenzen neuer Psychopharmaka informieren wollen.
Ziele:
Teilnehmer:innen sollen von Patient:innen auf Grund ärztlicher Verordnung eingenommene Medikamente und insbesondere beklagte unerwünschte Wirkungen einordnen und kritisch beurteilen können.
Methoden:
Vortrag, Power-Point-Präsentation, Video-Beispiele bzgl. unerwünschter Arzneimittelwirkungen.
Literatur:
Benkert, O. et al., (2015). Pocket Guide Psychopharmaka von A-Z. Heidelberg: Springer.
Dreher, J. (2014) Psychopharmakotherapie griffbereit. Stuttgart: Schattauer.
Den Teilnehmenden wird außerdem ein Manuskript des Referenten zur Verfügung gestellt.
Milena Hauptmann, Dr. rer.nat., PP
Beschreibung:
Mitgefühlskompetenz ist in unserer therapeutischen Arbeit zunehmend ein evolutionärer Imperativ. Unsere eigenen Grenzen zu kennen, ohne hart zu werden und genau zwischen den Phänomenen Mitgefühl, Mitleiden und Symbiose in emotionaler Ansteckung unterscheiden zu können ist nicht immer leicht. In diesem Seminar lernen Sie anhand der Intervision mit eigenen Fällen und viel spielerischer Praxis ihre persönliche Mitgefühlstoolbox zu erstellen, um auch schwierige emotionale Situationen im therapeutischen Alltag souverän meistern zu können und die persönliche Burnoutprophylaxe um diese Kernkompetenz zu erweitern. Ebenso übermittle ich Ihnen einen Einblick in die Compassion Focused Therapy zur weiterführenden Anwendung in Ihrer Praxis.
Zielgruppe:
Kolleg:innen, die Experimentierfreude und Bereitschaft zur Selbsterfahrung mitbringen, Kolleg:innen, die ihre eigene Mitgefühlspraxis erfahren und vertiefen wollen, Kolleg:innen, die an der Anwendung der Compassion Focused Therapie in Ihrem beruflichen Alltag interessiert sind.
Ziele:
Selbsterfahrung: Klärung der eigenen Erfahrung von Mitgefühl, Mitleid und emotionaler Ansteckung im therapeutischen Prozess.
Wissen: Differenzierung der drei Konzepte auf neurobiologischer und psychologischer Ebene.
Praxis: Erlernen einfacher, indikationsspezifischer Übungen im therapeutischen Alltag.
Methoden:
Vermittlung des aktuellen Wissens mittels interaktivem Vortrag, Arbeit mit Fallvignetten, Themenspezifische Klein- und Großgruppenübungen, Erstellen einer eigenen Mitgefühlstoolbox für die Praxis.
Literatur:
Wetzel, S. und Reddemann, L. (2014): Achtsamkeit und Mitgefühl, Beltz Verlag
Neff, K. (2013): Selbstmitgefühl das Übungsbuch, Arbor Verlag.
Maltzer-Gertz, M. (2020): Therapietools Selbstmitgefühl, Beltz Verlag.
Stierle, C. (2022). Compassion Focused Therapie in der Praxis, Beltz Verlag.
Gert Kowarowsky, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
In mehr als 275 Studien zur Dankbarkeit konnte empirisch festgestellt werden, dass das Empfinden von Dankbarkeit tatsächlich Menschen positiv verändert: weniger Depressivität und Angst, Abnahme materialistischen Denkens, weniger Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, bessere Grundbefindlichkeit, gute Laune, Optimismus und gesundheitsförderliche Lebensstiländerungen konnten beobachtet werden. Angesichts hoher intra- und interindividueller Unterschiede im Ausmaß der Fähigkeit zu Achtsamkeit und Wertschätzung und daraus resultierender Dankbarkeitserfahrungen, lässt sich bei einem ausgeprägten Defizit dankbare Aufmerksamkeit üben und erlernen.
In diesem Workshop wird in vielen Übungen, Live-Demos und mit wirksamen Impact-Techniken Ihr Methodenkoffer erweitert werden, um die Erfahrung und das Erleben von Dankbarkeit sowohl im Gruppensetting als auch in der Einzeltherapie individuell fördern zu können und um mehr dieser positiven Auswirkungen sowie Resilienz und Ressourcenaktivierung innerhalb einer indizierten Verhaltenstherapie zu bewirken.
Zielgruppe:
Alle Praktizierenden, die Lust haben, ihr Repertoire um die systematische Förderung des Wirkfaktors Dankbarkeit zu erweitern.
Ziele:
Kennenlernen der wichtigsten empirischen Daten der aktuellen Dankbarkeitsforschung und der vielfältigen Dankbarkeits-Aktivierungsmethoden sowie deren Anwendung einüben.
Methoden:
Vortrag, Live-Demonstrationen, Übungen.
Literatur:
Emmons, R. A. (2018). Das kleine Buch der Dankbarkeit: Bewusst das Leben wertschätzen für mehr Zufriedenheit und Glück. München: Heyne.
Kowarowsky, G., v. Puttkamer, Chr. (2020). Ein Kurs in Dankbarkeit. In 108 Tagen Zuversicht gewinnen, innere Stärke aufbauen und Zufriedenheit finden. Ein angeleitetes Einschreib Tagebuch. München: PAL.
Freund, H., Lehr, D. (2020). Dankbarkeit in der Psychotherapie. Ressource und Herausforderung. Göttingen: Hogrefe.
Clemens Krause, Dr. rer.soc., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Metaphern sind schon seit jeher ein anschauliches Mittel der Kommunikation. In der Gesprächsführung in Beratung oder Therapie spielen Metaphern eine große Rolle. Patient:innen beschreiben ihre Probleme oft in Form von Metaphern (z.B. Ich stehe vor einem dunklen, unüberwindbaren Berg und sehe keine Möglichkeit ihn zu bewältigen). Auch Therapeut:innen beschreiben ihr Vorgehen und theoretische Modelle häufig mithilfe von Metaphern. Selten wird dieser Metapherngebrauch jedoch reflektiert und systematisch genutzt, dabei gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, welche die Möglichkeiten dazu nahelegen. Analysen des Verständnisses und der Verarbeitung von Metaphern lieferten neue Modelle, die in diesem Workshop speziell für Therapeut:innen und Berater:innen aufbereitet werden.
Zielgruppe:
Teilnehmer:innen aus dem psychosozialen Bereich, deren Schwerpunkt die Kommunikation im Rahmen von Beratung, Therapie oder Coaching ist.
Ziele:
Ziel ist es, Psychotherapeut:innen oder Berater:innen für Metaphern in der Kommunikation mit Patient:innen und Klient:innen zu sensibilisieren. Die Erkenntnisse können sowohl in der Gesprächsführung als auch in der therapeutischen Intervention berücksichtigt werden, um diese effektiver zu gestalten. Die Teilnehmer:innen lernen Strukturen und Funktionen von Metaphern zu erkennen sowie wirkungsvolle Metaphern zu formulieren und gemeinsam mit Patient:innen und Klient:innen auszuarbeiten.
Methoden:
Ein Modell, das das therapeutische Vorgehen systematisiert, wird vermittelt. Anhand anschaulicher Beispiele aus der Politik oder der Werbung wird der suggestive Aspekt von Metaphern beleuchtet. Neben Theorievermittlung wird anhand von Fallbeispielen der Einsatz von Metaphern und therapeutischen Geschichten anschaulich aufgezeigt. Kleingruppenarbeit wird eingesetzt, um die Teilnehmer:innen aktiv einzubeziehen: Übungen zum Erkennen von Metaphern, zum Sammeln von Patient:innen-Metaphern aus dem beruflichen Alltag oder von Sprichwörtern aus dem Erfahrungsschatz. Verschiedene Funktionen und Formen von Metapherngebrauch werden dargestellt.
Literatur:
Fischer, H.R. (2005). Poetik des Wissens: Zur kognitiven Funktion von Metaphern. In: H.R. Fischer (Hrsg.) Eine Rose ist eine Rose
: Zur Rolle und Funktion von Metaphern in Wissenschaft und Therapie, 48-85.
Jost, J. (2008). Wann verstehen, wann interpretieren wir Metaphern? Metaphorik.de, 15,
125-140.
Krause, C., Revenstorf, D. (1997). Ausformung therapeutischer Metaphern. Hypnose und Kognition, 14, 83-104.
Lakoff, G., Johnson, M. (2007). Leben in Metaphern: Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern. Heidelberg: Auer.
Martin Rein, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie,
Facharzt für Neurologie
Beschreibung:
Die Schematherapie nach Jeffrey Young ist ein transdiagnostisches Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen und chronischen Problemen. Sie wird zunehmend auch bei verschiedenen Achse-1-Störungen erfolgreich angewendet.
Im Rahmen des Workshops erfolgt eine konzeptuelle Einführung in das Schema- und Modusmodell inklusive Diagnostik sowie die Vorstellung der einzelnen Schemata und Bewältigungsstile. Es wird ein Überblick über spezifische Techniken zur Beziehungsgestaltung (limited reparenting) sowie den Einsatz emotionsfokussierter, erlebnisaktivierender Techniken in Form von Imagination sowie Mehrstuhl-Dialog gegeben.
Zielgruppe:
Das Angebot richtet sich an approbierte Psychotherapeut:innen (Psychologische Psychotherapeut:innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen) und an psychotherapeutisch tätige Ärzt:innen mit Approbation sowie Kolleg:innen der genannten Berufsgruppen in fortgeschrittener Ausbildung.
Ziele:
Die Teilnehmenden verfügen nach dem Workshop über ein schematherapeutisches Fallverständnis Ihrer KlientInnen, können dysfunktionale Bewältigungsstrategien gezielt identifizieren und erlangen Kenntnisse zum Einsatz emotionsfokussierter Techniken. Durch die Anwendung von limited reparenting sind TeilnehmerInnen in der Lage, schnell eine authentische, tragfähige Beziehung zur ihren KlientInnen aufzubauen. Durch das Training schematherapeutischer Interventionen werden die TeilnehmerInnen auch im souveränen Umgang mit Persönlichkeitsstörungen sowie schwierigen Persönlichkeitsstilen geschult.
Methoden:
Neben Folienpräsentation, Handout und Vortrag werden Videos und Übungen im Plenum sowie in der Kleingruppe zur Vermittlung der Inhalte eingesetzt.
Literatur:
Young, J. E., Klosko, J. S., & Weishaar, M. E. (2003). Schema therapy: A practitioners guide. New York, NY: Guilford Press.
Roediger, E. (2016). Praxis der Schematherapie Lehrbuch zu Grundlagen, Modell und Anwendung. 3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Schattauer.
Rein, ML et al. (2018) Klinische Wirksamkeit der Schematherapie bei Depressionen. Neurotransmitter 12/2018
Gert Kowarowsky, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Dieser Workshop vermittelt das Hintergrundwissen und die Praxisanleitung zur Individuellen Burnout-Therapie (IBT). Burnout ist eine Zusatz-Diagnose. Völlige Erschöpfung ist für die Betroffenen jedoch eine häufig geklagte subjektive Realität. Es bedarf deshalb einer umfassenden exakten Differentialdiagnostik sowie des Wissens über die beteiligten Faktoren und deren Wechselwirkungen, die einen Zustand völliger Erschöpfung auslösen und aufrechterhalten. Der aktuelle Stand zu Diagnostik, Differentialdiagnostik und Behandlung von Burnout-Betroffenen wird erläutert.
Zur Verfügung gestellte, umfangreiche Arbeitsmaterialien können direkt in Therapie und Beratung eingesetzt werden und helfen individuell und systematisch Burnout-Symptome zu erfassen, Ursachen zu analysieren, Ressourcen zu aktivieren, fehlende Kompetenzen zu vermitteln und notwendige Lebensstiländerungen zu unterstützen.
Zielgruppe:
Psychotherapeut:innen, Psycholog:innen (Diplom/Master), Ärzt:innen und Berater:innen, Ausbildungskandidat:innen und Angehörige helfender Berufe.
Ziele:
Das Burnout-Syndrom als subjektiv erlebte Belastungserfahrung verstehen und auf dem Hintergrund der Theorie der Multikausalität Betroffene individualisiert, kompetent und wirksam behandeln zu können. Die Selbstdiagnose Burnout utilisieren können auch bei vorliegenden anderweitigen behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Geklagte völlige Erschöpfung wirksam behandeln zu können.
Methoden:
Live-Demonstration des Therapeut:innenverhaltens. Kleingruppenübungen einzelner besonders wirksamer Interventionsmethoden.
Literatur:
Kowarowsky, G. (2017). Individualisierte Burnout-Therapie (IBT). Ein multimodaler Behandlungsleitfaden. Stuttgart: Kohlhammer.
Clemens Krause, Dr. rer.soc., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Bei Geschichten, Märchen, Fabeln, Sagen, Anekdoten handelt es sich nicht um Metaphern per se, sondern um Erzählformen, die Träger von Metaphern darstellen können, also ihren Rahmen bilden. Sagen, Märchen oder biblische Gleichnisse haben schon immer Werte, Lebensweisheiten und religiöse Inhalte vermittelt. Auch in Psychotherapie und Beratung bieten Geschichten Möglichkeiten Inhalte zu transportieren und der Phantasie sowie Intuition bei der Problemlösung einen angemessenen Raum zu geben. Geschichten können Teil einer scheinbar beiläufigen und dennoch bedeutsamen Intervention sein, etwa um dem Gegenüber einen neuen Sachverhalt klar zu machen oder ihn in einem anderen Licht darzustellen. Neben einem Reframing des Problems und einem Perspektivwechsel, kann es so zur Umgehung von Widerständen seitens des Patienten / der Patientin und zu einer Stärkung der therapeutischen Beziehung kommen. Zudem wird das Erinnern von Ressourcen bzw. werden Problemlösefähigkeiten gefördert, da bei der Rezeption von Geschichten sowohl verbal assoziative Prozesse, bildliche Vorstellung sowie emotionale Prozesse wirksam werden.
Zielgruppe:
Teilnehmer:innen aus dem psychosozialen Bereich, deren Schwerpunkt die Kommunikation im Rahmen von Beratung, Therapie oder Coaching ist.
Ziele:
Ziel ist es, Psychotherapeut:innen und Berater:innen im Umgang mit therapeutischen Geschichten neue Erkenntnisse zu vermitteln, die sie sowohl in der Gesprächsführung als auch in der therapeutischen Intervention berücksichtigen können, um diese effektiver zu gestalten. Die Teilnehmer:innen lernen Strukturen und Funktionen von Geschichten kennen. Sie lernen die geeignete Erzählform als Träger:in von Metaphern auszuwählen. Besonderheiten, die ein unterhaltsames Erzählen ausmachen, werden ebenso eingeübt, wie die Fähigkeit Geschichten auf den/die Empfänger:in maßzuschneidern.
Methoden:
In Kleingruppen wird eingeübt, Geschichten und Anekdoten wirkungsvoll zu erzählen. Modelle für einen effektiven Einsatz von Geschichten werden dargestellt. Es wird dazu angeleitet, maßgeschneiderte Geschichten zu kreieren, um die Intervention für den/die Empfänger:in möglichst bedeutungsvoll und effektiv zu gestalten.
Literatur:
Krause, C., Revenstorf, D. (1997). Ausformung therapeutischer Metaphern. Hypnose und Kognition, 14, 83-104.
Lankton, C.H., Lankton, S.R. (1991). Geschichten mit Zauberkraft: Die Arbeit mit Metaphern in der Psychotherapie. München: Pfeiffer.
Peseschkian, N. (1979). Der Kaufmann und der Papagei: Orientalische Geschichten in der Psychotherapie. Frankfurt a. M.: Fischer.
Revenstorf, D., Freund, U. & Trenkle, B. (2009). Therapeutische Geschichten und Metaphern. In: Revenstorf, D. & Peter, B. (Hrsg.). Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin: Manual für die Praxis, 229-252. Heidelberg: Springer.
Norbert W. Lotz, Prof. Ph. D., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Meditieren liegt im Trend. In spirituellen Traditionen findet sich Meditation als grundlegende Praktik. Seit einigen Jahren ist sie fester Bestandteil achtsamkeitsorientierter Psychotherapien geworden. Große bis mittlere Effektstärken zeigen sich bei der Reduzierung von Angst, mittlere bei der Reduzierung von Stress, bei der Zunahme von Achtsamkeit, fluider Intelligenz und Gedächtnis. Durch die signifikante Zunahme der Achtsamkeitsfähigkeiten wiederum steigt die Effizienz bei der Behandlung von Depressionen, Essstörungen und Zwängen. Die somatopsychischen und psychosomatischen Erkrankungen werden positiv beeinflusst. Meditation führt zu mentaler Stabilität, stärkt und entfaltet unsere persönlichen Potenziale, lässt uns von unerwünschten kognitiv-emotional-handlungsmotorischen Schaltkreisen Abstand gewinnen, verstärkt damit unsere persönliche Freiheit und Selbstbestimmung.
Zielgruppe:
Psychotherapeut:innen, Ärzt:innen und Berater:innen, Studierende und Angehörige helfender Berufe.
Ziele:
Unterschiedliche Meditationsweisen, deren vermutete Wirkmechanismen und Evaluationsergebnisse werden vorgestellt. Das eigene Praktizieren und Erleben stehen im Vordergrund.
Methoden:
Präsentation, Anleitungen zur Eigenerfahrung, Kleingruppe, Einzelgespräche.
Literatur:
Kabat-Zinn, J. (2015). Im Alltag Ruhe finden. Meditationen für ein gelassenes Leben. München: Knaur.
Ott, U. (2015). Meditation für Skeptiker. Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst. München: Knaur.
Gert Kowarowsky, Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Der / Die schwierige Patient:in war für die meisten von uns das Synonym für eine Person, bei der wir mit unseren bisherigen therapeutischen Standardstrategien und mit unserer gewohnten Interaktion und Kommunikation an Grenzen kamen, bei der wir keinen Erfolg hatten, bei der wir Frust erlebten. Die Erweiterung und Flexibilisierung unseres therapeutischen Stils lässt diese Erfahrungen Vergangenheit sein.
In diesem Workshop werden hierzu die wirksamsten Strategien vermittelt:
Zielgruppe:
Für Angehörige aller helfenden Berufsgruppen, die lernen möchten, viele Schwierigkeiten durch eigene Achtsamkeit aufzulösen, bevor sie entstehen und sich in schwierigen Situationen souveräner und kompetenter verhalten.
Ziele:
Deutlich größere Interaktionskompetenz, Verhaltensflexibilität, Klarheit, Bestimmtheit und Leichtigkeit in schwierigen Situationen mit Patient:innen.
Methoden:
Vermittlung der konstruktiven Basis-Strategien in schwierigen Interaktionssituationen. Einüben wesentlicher therapeutischer Fertigkeiten in kritischen Interaktionssituationen mittels Live-Demonstrationen und ausgewählter Übungen.
Literatur:
Kowarowsky, G. (2010). Der schwierige Patient. Kommunikation und Patienteninteraktion im Praxisalltag. Stuttgart: Kohlhammer
Clemens Krause, Dr. rer.soc., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Imaginative Phobietechniken können verhaltenstherapeutische Interventionen unterstützen und wirkungsvoller machen. So kann die Motivation für Expositionen erhöht und eine kognitive Umstrukturierung angstfördernder Gedanken gefördert werden. Bei manchen Phobien wie der Prüfungsangst und der Flugangst ist es im Gegensatz zu anderen spezifischen Phobien (z. B. Höhenangst, Agoraphobie, Tierphobien) schwierig, Expositionsverfahren in vivo anzuwenden. Im Fall der Prüfungsangst z. B. aktiviert eine Simulation der Prüfung im therapeutischen Setting die Angst nicht ausreichend, um ein für Expositionen adäquates Aktivierungsniveau zu erreichen. Es fehlt die Bewertungssituation, welche Ängste zu scheitern und zu versagen auslöst. Hier bieten imaginative Verfahren Interventionstechniken, die begleitete Expositionen ersetzen können.
Imaginative Techniken sind in der Verhaltenstherapie besonders durch die systematische Desensibilisierung in sensu bekannt. Wolpe beschrieb 1958 erstmals diese Technik, die durch seine Arbeit mit Klinischer Hypnose maßgeblich beeinflusst wurde. Die Hypnotherapie hat sich seither weiterentwickelt und bietet kreative und elegante Techniken an, die sehr gut in eine verhaltenstherapeutische Fallkonzeption integriert werden können. Den Teilnehmenden wird demonstriert, wie man die imaginative Fähigkeit der Patient:innen erheben kann und es werden störungsspezifische imaginative Techniken vermittelt. Dazu gehören das Ankern von Ressourcen, die Zukunftsprojektion sowie die Teilearbeit. Die Techniken werden in ihrer Anwendung auf Phobien adaptiert.
Ziele:
Die Teilnehmer:innen lernen, einen Imaginationstest durchzuführen sowie imaginative Interventionsstrategien störungsspezifisch bei Phobien einzusetzen.
Methoden:
Vermittlung theoretischer Inhalte und Selbsterfahrung, Live-Demonstrationen sowie Gruppentrancen (Selbsterfahrung), Einüben der vorgestellten Techniken, Fallbeispiele aus der Praxis, Videodemonstrationen.
Literatur:
Bongartz, W. & Bongartz, B. (2000). Hypnosetherapie. Göttingen: Hogrefe.
Christmann, F. (1996). Mentales Training. Göttingen: Verlag für angewandte Psychologie.
Grawe, K., Donati, B. & Bernauer, F. (1994). Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe.
Kanfer, F., Reinecker, H. & Schmelzer, D. (1996). Selbstmanagement-Therapie. Heidelberg: Springer.
Kirn, T., Echelmayer, L. & Engberding, M. (2009). Imagination in der Verhaltenstherapie. Heidelberg: Springer.
Krause, C. (2009). Hypnotisierbarkeit, Suggestibilität und Trancetiefe. In: D. Revenstorf & B. Peter (Hrsg.). Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin: Manual für die Praxis. Heidelberg: Springer.
Krause, C. (2019). Imaginative Intervention in der Behandlung von Phobien. Eine Technik für die Praxis. Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin, 40 (1), 59-70.
Kretschmar, T. & Tzschaschel, M. (2014). Die Kraft der inneren Bilder nutzen: Seelische und körperliche Gesundheit durch Imaginationen. München: Südwest.
Norbert W. Lotz, Prof. Ph. D., Dipl.-Psych., PP
Beschreibung:
Achtsamkeitsorientierte und -basierte Übungen führen neben körperlicher Entspannung auch zu mentalen Entschleunigungen und besitzen eine hohe Wirkkraft als Methode kognitiver Umstrukturierung. Im Kurs werden einfach zu erlernende und zu praktizierende Bewegungssequenzen aus dem medizinischen Qi Gong (Nei Yang Gong) und Yoga (Hatha Yoga) zur Selbstfürsorge dargestellt. Anwendungen auf psychische Störungen können zusätzlich vermittelt werden.
Zielgruppe:
Psycholog:innen (Diplom/Master), Ärzt:innen, Pädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, klinisch tätige Berufsgruppen, Student:innen der entsprechenden Fachrichtungen.
Ziele:
Grundlegende Kenntnisse über die Wirkungsweisen achtsamkeitsorientierter Ansätze erlangen, konkrete Übungen aus Qi Gong und Yoga benennen und beschreiben können, eine Abfolge von Bewegungsformen einüben, eine Sequenz zur eigenen Selbstfürsorge festlegen.
Methoden:
Präsentation, Erlernen kleiner Bewegungssequenzen, Kleingruppen.
Literatur:
Scholz, W.-U. (2003). Tai Chi (Taiji) und Qigong im multimodalen Stressmanagement. Entspannungsverfahren 20, 62-96.
Lotz, N. (2016). Metaphern in der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Weinheim: Beltz.
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JETZT BUCHENIn den historischen Gebäuden des LMU Klinikums im Innenstadtcampus befinden sich moderne Seminarräume, die für die VT-Woche zur Verfügung stehen. Marienplatz, Viktualienmarkt, Englischer Garten und alles, was die Weltstadt mit Herz sonst zu bieten hat, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Tagungsort. Der Münchner Hauptbahnhof ist in 10 Minuten Fußweg zu erreichen.
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Dort können Sie die einzelnen Workshops auswählen und unten Ihre Kontaktdaten eingeben. Bitte beachten Sie das Ampelsystem zu den Workshops:
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Anja Runau
Koordinatorin des Fort- und Weiterbildungsprogramms
Telefon: 089/360 804 97
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Interessen und Wünschen entspricht bzw. ob Sie die Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllen, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir beraten Sie gerne:
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Donnerstag, 16.11.2023, 19:00 bis 20:30 Uhr
Workshops:
Freitag (17.11.), Samstag (18.11.), Sonntag (19.11.)
jeweils von 9:00 bis 16:30 Uhr (inkl. Pausen)
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und bis 15 Minuten nach Veranstaltungsende
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Eröffnungsveranstaltung: 2 Punkte (beantragt)
Teilnahme pro Tag: 9 Punkte (beantragt)
Die Anerkennung der Verhaltenstherapiewochen als Fortbildungsveranstaltung durch die jeweils zuständigen Psychotherapeutenkammern wird regelmäßig beantragt. In den vergangenen Jahren sind alle Veranstaltungen der VT-Woche München von der Psychotherapeutenkammer Bayern in München sowie von der zuständigen Landesärztekammer als ärztliche Fortbildung anerkannt worden.
Nach Ende des Workshops und vollständiger Teilnahme erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Eine Übersicht der Teilnahmegebühren und verschiedenen Gebührengruppen finden Sie hier.
Eine Stornierung ist bis einschließlich 1. Oktober 2023 kostenfrei möglich.
Bei Stornierung bis zu vier Wochen vor Beginn der VT-Woche München ist eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50% der Workshop-Gebühren fällig.
Eine spätere Annullierung ist nur bei Vermittlung eines/einer geeigneten Ersatzteilnehmer:in kostenfrei möglich, andernfalls ist die komplette Workshop-Gebühr zu entrichten. Eine Stornierung muss immer schriftlich erfolgen.
Ja, die Rechnungsstellung erfolgt vier Wochen vor der Veranstaltung.
Veranstalter der Verhaltenstherapiewochen ist die IFT Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung GmbH. Sie ist Teil des 1973 gegründeten IFT Institut für Therapieforschung in München, dessen Schwerpunkt auf der anwendungsorientierten Forschung liegt.
Anja Runau
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