Die VT-Woche Dresden hat sich als Fortbildungsplattform der Psychotherapeut:innen in der Region Mitteldeutschland etabliert. Die familiäre Atmosphäre der VT-Woche bietet Dozent:innen und Teilnehmer:innen darüber hinaus die Gelegenheit, ihr regionales als auch überregionales Kollegennetzwerk zu erweitern. Natürlich hat die Elbmetropole auch abseits der Lehre viel zu bieten: barocke Baukunst, Fülle an Kunst und Kultur und vieles mehr…
Wir möchten in Zukunft vermehrt jungen und aufstrebenden Referent:innen eine Plattform bieten. Dafür haben wir unser Angebot für Sie um zusätzliche Workshops ergänzt: Sie finden die NEW VOICES in unserem Programm.
Moderation:
Dr. Chris Maria Friemel, Leiterin Fort-, Weiterbildung und Präventionsprogramme IFT
Vorträge:
Therapie mit allen Sinnen – Impacttechniken (online-Vortrag)
Frauke Niehues, Psychologische Psychotherapeutin, Gießen
Wie können komplexe Themen fühlbar, verständlich und nachhaltig erlebbar gemacht werden?
Impacttechniken sind kreative Methoden, die Emotionen ansprechen und alle Sinne einbinden. Sie helfen, emotionale und verhaltensbezogene Probleme schneller zu durchdringen, festgefahrene Denkweisen aufzulösen und nachhaltige Veränderungen zu fördern.
In diesem Vortrag erfahren Sie:
• Wie Impacttechniken wirken und warum sie so effektiv sind.
• Praktische Beispiele für ihren Einsatz in Therapie und Beratung.
• Wie Sie diese Techniken ressourcen- und lösungsorientiert anwenden können.
Kreativ in der Krise – Psychotherapie nach der Zeitenwende
Tillmann Beichert, Psychologischer Psychotherapeut, Sandersdorf-Brehna
In einer Welt voller globaler und gesellschaftlicher Krisen wird Kreativität zu einer zentralen Kompetenz in der Psychotherapie. Kreativität erweist sich als Schlüsselfaktor, um emotionale Blockaden zu lösen, neue Perspektiven zu eröffnen, die psychische Flexibilität zu erhöhen und die Resilienz nachhaltig zu stärken. Sie fördert nicht nur Problemlösungskompetenzen, sondern ermöglicht es Patienten auch, auf spielerische Weise Zugang zu inneren Ressourcen zu finden. Mit Bezug auf Ansätze der Positiven Psychologie geht es darum, Patienten nicht nur zu stabilisieren, sondern zu einem ganzheitlichen Umgang mit ihren Gefühlen zu befähigen. Wesentlich dabei ist die Bedeutung von Selbstwirksamkeit, Sinnfindung und der Umgang mit herausfordernden Emotionen wie Angst und Traurigkeit. Die Verbindung von kreativen Prozessen und wissenschaftlich fundierten Strategien schafft neue Impulse für eine Psychotherapie, die auf die Anforderungen der Gegenwart ausgerichtet ist.
Im Anschluss get together
Beschreibung:
Psychodynamische Praxis ist von einer spezifischen Herangehensweise gekennzeichnet, die eine Haltung, eine Form der Wahrnehmung und ein ganz eigenes Verstehen umfasst. Sie ermöglicht es, mit der Offenheit und Frische des Therapiegeschehens produktiv zu arbeiten, ohne diesem immer neue Konzepte oder Techniken „auferlegen“ zu müssen.
Wir werden uns Schritt für Schritt ein theoretisches und praxisbezogenes psychodynamisches Fundament erarbeiten, das die verhaltenstherapeutische Fallkonzeption und Behandlung von Beginn an trägt, ergänzt und „behütet“. Durch die Sensibilisierung für unbewusste Wirkfaktoren können blinde Flecken, Fallstricke und mögliche Rückfälle frühzeitig erkannt, mit den psychodynamischen Instrumenten verstanden und ggf. verhaltenstherapeutisch bewältigt werden. Die therapeutische Praxis wird dadurch umfassender und zugleich präziser. Indem Sie Ihr eigenes Erleben als bedeutungstragendes Therapieelement einbeziehen, werden darüber hinaus innere Freiheit, Wohlbefinden und Sinnerleben gefördert.
Ziel:
Vermittlung der tiefenpsychologischen Herangehensweise und deren produktive Verknüpfung mit der verhaltenstherapeutischen Praxis. Förderung von innerer Freiheit, persönlicher Integration und Erschließung neuer Handlungspotenziale.
Beschreibung:
Erst in neuer Zeit ist klargeworden, dass bei der Behandlung von chronischen Depressionen, chronische Dysthymie, Double Depression, anders vorgegangen werden muss als bei der klassischen Behandlung einer akuten, remittierenden oder einmaligen depressiven Episode. Insbesondere bei den Unterformen der chronischen Depression, die mit einem frühen Beginn und traumatischen Kindheitserfahrungen verknüpft sind, sind bisherige Therapieansätze nur wenig erfolgversprechend. Vor allem für diese Patient:innen wurde die neue Methode des CBASP von Prof. Dr. J. McCullough entwickelt, eine ganz vorwiegend interpersonelle Therapiemethode, die in diesem Workshop vorgestellt wird.
Ziel:
Die Teilnehmer:innen erhalten einen grundlegenden Überblick über die Hintergründe und die Durchführung des CBASP sowie die Unterschiede zum klassischen kognitiv verhaltenstherapeutischen Vorgehen.
Beschreibung:
Wir alle kennen Krise -ob persönlich im privaten Bereich oder beruflich mit Patientinnen und Patienten. Was wir aber oft nicht so gut kennen sind die Auswege aus einer Krise. Was ist zu tun, wenn es „eng wird“? Bei existenziellen Grenzerfahrungen? Wenn es scheinbar keinen Ausweg mehr gibt? Viele Menschen kennen Suizidgedanken. Uns als BehandlerInnen macht das oft Angst. „Woran erkenne ich Suizidalität?“ „Was muss ich beachten?“ „Was darf ich auf keinen Fall tun?“ „Kann mir rechtlich etwas passieren?“ -das sind nur ein paar der Fragen, die uns da oft beschäftigen. Das Seminar soll eine gezielte „Entängstigungsveranstaltung“ sein.
Ziel:
Wir erarbeiten uns einen Mix aus theoretischem Hintergrundwissen und praktischer Handlungskompetenz, um künftig ohne Scheu mit den Krisen und suizidalen Tendenzen unserer PatientInnen arbeiten zu können. Idealerweise lernen wir aber auch etwas über uns selbst, denn wir stellen uns auch die Frage: „Wie stehe ich eigentlich zum Thema Suizidalität?“
Zur Person:
Johannes Karl ist Psychologischer Psychotherapeut in eigener Gemeinschaftspraxis in Erding bei München. Er hat über 10 Jahre in der Schön Klinik Roseneck gearbeitet und vermittelt seine Expertise als Dozent und Lehrtherapeut an verschiedenen Fort- und Weiterbildungsinstituten.
Beschreibung:
Unter Resilienz wird die Fähigkeit verstanden, sich anzupassen an widrige Umstände und dabei gesund zu bleiben (vgl. Warner, 2014). Resilienzförderung zielt darauf ab, einen konstruktiven Blick auf Probleme zu entwickeln. Das Ressourcentraining zur Stärkung der Resilienz hat zum Ziel, Menschen durch eine gezielte Aktivierung ihrer Ressourcen zu stärken und damit widerstandsfähiger gegenüber Belastungen zu machen. Die Übungen beziehen sich inhaltlich auf die Aktivierung von Ressourcen für Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Verantwortung, soziale Unterstützung, Lösungs-orientierung und Zukunftsorientierung. Wir stellen Übungen für das therapeutische Einzel- und Gruppensetting vor. Es wird angestrebt, den Teilnehmer*innen die Aktivierung ihrer Ressourcen im Rahmen praktischer Übungen erlebbar zu machen und zu lernen, die Übungen selbst anzuleiten und auszuwerten. Im Einzelnen werden folgende Themen behandelt: Erarbeitung der relevanten Theorie, Erläuterung der Rahmenbedingungen für die Durchführung der Übungen und Reflexion über Einbettung der Übungen im Rahmen der störungsspezifischen Verhaltenstherapie, Vorstellung und Erlebbarmachen von Übungen für die Einzel- und Gruppentherapie zur Aktivierung von Ressourcen.
Ziel:
Vermittlung einer ressourcenorientierten Grundhaltung des/der Therapeut*in, Kennenlernen von Übungen zur Ressourcenaktivierung zur Förderung von Resilienz, Einüben zur Anleitung von Übungen zur Ressourcenaktivierung.
Beschreibung:
Erinnern Sie sich daran, wie gerne Sie als Kind gespielt haben? Wenn Sie darüber
nachdenken, fällt Ihnen sicher etwas ein, das Ihnen früher, als Sie jünger waren, viel Freude bereitet hat und Sie vielleicht immer noch in Gedanken zum Lächeln bringt. Vielleicht ist es ein Moment, in dem Sie auf einen hohen Baum geklettert sind und oben ein Sandwich gegessen haben… Es könnte eine Erinnerung sein, als Rollenspiele so real waren wie das echte Leben und Sie jede Person, jede Märchenfigur sein konnten, die Sie sein wollten.
In diesem Workshop wollen wir Sie auf eine Reise mitnehmen, die Sie an diese
freudigen Momente erinnert und den therapeutischen Prozess als eine sehr ernste Zeit entmystifiziert, in der das Lachen angeblich nicht erlaubt zu sein scheint ist. Wir wollen mit Ihnen diese Leichtigkeit entdecken und sie im therapeutischen Prozess nutzen und vor allem die therapeutische Beziehung stärken und bereichern. Hierfür wollen wir den bekannten Weg der Sprache verlassen und neue Wege erkunden, um unsere therapeutische Arbeit zu stärken.
Unser Ansatz besteht darin, kreative Ideen für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vorzustellen und sie gemeinsam zu üben. Als Basis dient die Akzeptanz und Commitment-Therapie. Wir werden das Hexaflex verwenden und für jeden Prozess unterschiedliche Übungen entwickeln, die dazu dienen können, Impulse für die kreative Arbeit mit Patienten zu geben, ohne dabei die Freude daran zu verlieren. Es werden verschiedene Metaphern von ACT und anderen Verfahren verwendet. Wir werden neue Wege erkunden, um uns mit den verschiedenen Kommunikationskanälen zu verbinden, die unsere menschliche Natur bereitstellt.
Ziel:
Die Teilnehmer:innen des Workshops sollen darin bestärkt werden, die therapeutische Beziehung über verschiedene Kommunikationswege auszubauen und zu fördern. Es sollen Impulse für kreative Elemente gegeben und ausprobiert werden.
Beschreibung:
„Wir sind doch nicht in der Kunsttherapie…“
„Ich kann aber nicht zeichnen…“
„Als Verhaltenstherapeut:in darf man doch nicht…“
Na? Ähnliche Gedanken schon gehabt? Klar, denn sie sind ganz typisch, wenn es um den Einsatz gestalterischer Methoden oder kreativer Techniken im Rahmen von Therapie geht. Vorab: Keine Sorge, dieses Seminar maßt sich weder an, „Kunsttherapie light“ zu vermitteln noch sollen ausstellungsreife Illustrationen und Kunstwerke entstehen. Es soll vor allem Spaß machen und zum Ausprobieren, vielleicht sogar zum „auch als Therapeut und Therapeutin (wieder) kreativer sein dürfen“, motivieren.
Denn tatsächlich kann der Einsatz kreativer Techniken den Arbeitsalltag bunter, abwechslungsreicher und wenn es richtig gut läuft auch etwas leichter machen. Klar, es ist ein ganz anderer Zugang als die uns häufig nachgesagte, VT-typische „Arbeitsblatt X aus Manual Y“-Herangehensweise. Und oftmals haben kreative Methoden schnell den Beigeschmack des Spekulativen oder Esoterischen. Dass das aber bei reflektiertem, zielorientiertem Einsatz überhaupt nicht sein muss, sondern dass kreative Ansätze ganz hervorragend in eine wissenschaftlich fundierte und evidenzbasierte Arbeit passen – ganz ohne Hokuspokus und Gedöns – soll in diesem Workshop vermittelt werden.
Dafür wird viel selbst experimentiert und ausprobiert. Und anhand typischer Therapiesituationen und Teilnehmer:innen-Beispielen erarbeitet und gleich getestet, was sich anbietet und wie es mit unserem sonstigen Vorgehen verknüpft werden kann. Für unseren gemeinsamen Tag heißt es also: raus aus den Behandlungsstühlen und ran an Stifte, Papier, Sticker…und so weiter. (Falls Sie sich jetzt fragen: Nein, Kastanien-Männchen bauen wir nicht.)
Zur Person:
Mareike Karl ist approbierte psychologische Psychotherapeutin in eigener Gemeinschaftspraxis in Erding bei München. Neben einer Zusatzqualifikation in ACT ist Mareike Karl ausgebildete Coachin und als Lehrtherapeutin und Dozentin tätig.
Beschreibung:
Psychische Flexibilität ist ein wichtiger Prädiktor für psychische Gesundheit und damit eine entscheidende Ressource in Krisenzeiten. Diese aufzubauen, zu stärken und zu bewahren, ist das zentrale Anliegen in der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Der Wegweiser für psychisches Wohlbefinden ist – nach ACT-Sicht – ein Ergebnis des Zusammenwirkens von sechs interaktiv wirkenden Prozessen. Eine große Anzahl empirischer Studien zeigt die klare Wirksamkeit u. a. bei Depressionen, Traumatisierungen, Angst-, Schmerz-, Essstörungen, Burn-out u. a.
Ziel:
Erklären der Bedeutung von psychischer Flexibilität für die mentale und somatische Gesundheit. Erlangen von Grundlagenkenntnissen über die Vorgehensweise der ACT. Kennenlernen und Einüben der sechs Kernprozesse, die im Rahmen der eigenen Arbeit unmittelbar eingesetzt werden können.
Anmerkung
Arbeitsgrundlage für das Seminar: Lotz, N. (2018). Akzeptanz- und Commitmenttherapie. 75 Therapiekarten mit 20-seitigem Booklet. Weinheim: Beltz
Beschreibung:
Metaphern sind schon seit jeher ein anschauliches Mittel der Kommunikation. In der Gesprächsführung in Beratung oder Therapie spielen Metaphern eine große Rolle. Patient:innen beschreiben ihre Probleme oft in Form von Metaphern (z.B. Ich stehe vor einem dunklen, unüberwindbaren Berg und sehe keine Möglichkeit ihn zu bewältigen). Auch Therapeut:innen beschreiben ihr Vorgehen und theoretische Modelle häufig mithilfe von Metaphern. Selten wird dieser Metapherngebrauch jedoch reflektiert und systematisch genutzt, dabei gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, welche die Möglichkeiten dazu nahelegen. Analysen des Verständnisses und der Verarbeitung von Metaphern lieferten neue Modelle, die in diesem Workshop speziell für Therapeut:innen und Berater:innen aufbereitet werden.
Ziel:
Ziel ist es, Psychotherapeut:innen oder Berater:innen für Metaphern in der Kommunikation mit Patient:innen und Klient:innen zu sensibilisieren. Die Erkenntnisse können sowohl in der Gesprächsführung als auch in der therapeutischen Intervention berücksichtigt werden, um diese effektiver zu gestalten. Die Teilnehmer:innen lernen Strukturen und Funktionen von Metaphern zu erkennen sowie wirkungsvolle Metaphern zu formulieren und gemeinsam mit Patient:innen und Klient:innen auszuarbeiten.
Beschreibung:
Tai Chi Chuan (= das höchste Prinzip des Boxens) ist ein Sammelbegriff für traditionelle chinesische Übungssysteme und vereint Elemente aus Meditation, Körpertherapie und Kampfkunst. Die Übungen sind geprägt von sanften Gewichtsverlagerungen und geschmeidigen Gelenkbewegungen. Die Stille und Ruhe in der Bewegung und die dabei entstehende leichte Trance helfen, auch den Geist zur Ruhe zu bringen. In experimentellen Untersuchungen zum Embodiment konnten die Auswirkungen von spezifischen Körperhaltungen auf kognitiv-emotionale Erlebnisinhalte aufgezeigt werden. Insofern können Tai Chi- Übungen Veränderungsprozesse im Rahmen einer Psychotherapie unterstützen.
Mittels praktischer Demonstration grundlegender Prinzipien des Tai Chi (Achtsamkeit, Atmung, Aufrichtung, Nachgeben) vermitteln wir einfache Tai Chi Einzel- und Partnerübungen und zeigen Parallelen zwischen den traditionellen chinesischen Kampfkünsten und der modernen Verhaltenstherapie sowie die Integrationsmöglichkeiten von Tai Chi-Übungen in eine Psychotherapie. Es wird praktisch geübt.
Ziel:
Theoretische und praktische Vermittlung zentraler Kampfkunst-Prinzipien. Erlernen von einfachen Tai Chi-Übungen zur Förderung der Achtsamkeit. Einsatzmöglichkeiten von Tai Chi-Übungen im Rahmen von therapeutischen Prozessen sowie für die Selbstfürsorge kennenlernen.
Zur Person:
Stephan Panning ist als approbierter Psychotherapeut in der stationären Rehabilitation der Klinik Münsterland in Bad Rothenfelde tätig. Neben einer Zusatzweiterbildung in spezieller Schmerzpsychotherapie, wo er auch als Supervisor tätig ist, brachte ihn die Zusammenarbeit mit Jochen Wolfgramm vor mehr als 25 Jahren zum Tai Chi. Mittlerweile ist er selbst Tai Chi Lehrer und setzt die körperbetonten Übungen im therapeutischen Kontext erfolgreich ein. Jochen Wolfgramm ist Physiotherapeut und Lehrer für asiatische Kampf- und Bewegungskunst im Zhen Wu Osnabrück e.V. Seine Expertise zur Technik der Kampfkunstübungen als auch sein tiefes Verständnis für die Philosophie und innere Haltung während der Praxis vermittelt er eindrucksvoll in den Workshops.
Beschreibung:
Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnie) gehen für viele Patient:innen mit einem erheblichen Leidensdruck, auch tagsüber, einher. Darüber hinaus ist Insomnie ein Risikofaktor für weitere psychische Störungen sowie körperliche Erkrankungen. Die Prävalenz für Insomnie ist mit ca. 10% relativ hoch, sie tritt häufig in Kombination mit anderen psychischen Störungen auf und kann den psychotherapeutischen Prozess behindern, wenn sie nicht gezielt behandelt wird.
Der Schwerpunkt dieses Workshops ist die praxisnahe Vermittlung der Inhalte der Kognitiven Verhaltenstherapie der Insomnie (KVT-I, S3-Leitlinienempfehlung). Außerdem wird erarbeitet, wie die Behandlung mit KVT-I beim Vorliegen komorbider Störungen angepasst werden kann. Abschließend werden Übungen aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) vorgestellt, die insbesondere bei motivationalen Schwierigkeiten zu einer erfolgreichen Behandlung der Insomnie beitragen können.
Ziel:
Die praxisnahe Vermittlung der Grundlagen der S3-Leitlinienbehandlung von Insomnie und Ansätzen aus der ACT-Therapie.
Zur Person:
Dr. Anna Johann ist Psychologische Psychotherapeutin und arbeitet an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg sowie am Institut für Medizinische Psychologie und Soziologie der Universität Freiburg. Zuvor war sie an Kliniken im In- und Ausland mit unterschiedlichen Schwerpunkten tätig
Beschreibung:
Tai Chi Chuan (=das höchste Prinzip des Boxens) ist ein Sammelbegriff für traditionelle chinesische Übungssysteme und vereinet Elemente aus Meditation, Körpertherapie und Kampfkunst. Die Übungen sind geprägt von sanften Gewichtsverlagerungen und geschmeidigen Gelenkbewegungen. Die Stille und Ruhe in der Bewegung und die dabei entstehende leichte Trance helfen, auch den Geist zur Ruhe zu bringen. In experimentellen Untersuchungen zum Embodiment konnten die Auswirkungen von spezifischen Körperhaltungen auf kognitiv-emotionale Erlebnisinhalte aufgezeigt werden. Insofern können Tai Chi-Übungen Veränderungsprozesse im Rahmen einer Psychotherapie unterstützen. Wiederholung und Vertiefung grundlegender Prinzipien des Tai Chi (Achtsamkeit, Atmung, Aufrichtung, Nachgeben). Wir vermitteln einfache Tai Chi Einzel- und Partnerübungen und zeigen die Parallelen zwischen den traditionellen chinesischen Kampfkünsten und der modernen Verhaltenstherapie sowie die Integrationsmöglichkeiten von Tai Chi-Übungen in eine Psychotherapie. Es wird praktisch geübt.
Aufbaukurs zum Kurs vom Samstag. Einzelbuchung ist möglich.
Ziel:
Theoretische und praktische Vermittlung zentraler Kampfkunst-Prinzipien. Erlernen von einfachen Tai Chi-Übungen zur Förderung der Achtsamkeit. Einsatzmöglichkeiten von Tai Chi-Übungen im Rahmen von therapeutischen Prozessen sowie für die Selbstfürsorge kennenlernen.
Zur Person:
Stephan Panning ist als approbierter Psychotherapeut in der stationären Rehabilitation der Klinik Münsterland in Bad Rothenfelde tätig. Neben einer Zusatzweiterbildung in spezieller Schmerzpsychotherapie, wo er auch als Supervisor tätig ist, brachte ihn die Zusammenarbeit mit Jochen Wolfgramm vor mehr als 25 Jahren zum Tai Chi. Mittlerweile ist er selbst Tai Chi Lehrer und setzt die körperbetonten Übungen im therapeutischen Kontext erfolgreich ein. Jochen Wolfgramm ist Physiotherapeut und Lehrer für asiatische Kampf- und Bewegungskunst im Zhen Wu Osnabrück e.V. Seine Expertise zur Technik der Kampfkunstübungen als auch sein tiefes Verständnis für die Philosophie und innere Haltung während der Praxis vermittelt er eindrucksvoll in den Workshops.
Beschreibung:
Imaginative Phobietechniken können verhaltenstherapeutische Interventionen unterstützen und wirkungsvoller machen. So kann die Motivation für Expositionen erhöht und eine kognitive Umstrukturierung angstfördernder Gedanken gefördert werden. Bei manchen Phobien, wie der Prüfungsangst und der Flugangst, ist es, im Gegensatz zu anderen spezifischen Phobien (z. B. Höhenangst, Agoraphobie, Tierphobien) schwierig, Expositionsverfahren in vivo anzuwenden. Im Fall der Prüfungsangst z. B. aktiviert eine Simulation der Prüfung im therapeutischen Setting die Angst nicht ausreichend, um ein für Expositionen adäquates Aktivierungsniveau zu erreichen. Es fehlt die Bewertungssituation, welche Ängste zu scheitern und zu versagen auslöst. Hier bieten imaginative Verfahren Interventionstechniken, die begleitete Expositionen ersetzen können.
Imaginative Techniken sind in der Verhaltenstherapie besonders durch die systematische Desensibilisierung in sensu bekannt. Wolpe beschrieb 1958 erstmals diese Technik, die durch seine Arbeit mit Klinischer Hypnose maßgeblich beeinflusst wurde. Die Hypnotherapie hat sich seither weiterentwickelt und bietet kreative und elegante Techniken an, die sehr gut in eine verhaltenstherapeutische Fallkonzeption integriert werden können. Den Teilnehmenden wird demonstriert, wie man die imaginative Fähigkeit der Patient*innen erheben kann und es werden störungsspezifische imaginative Techniken vermittelt. Dazu gehören das Ankern von Ressourcen, die Zukunftsprojektion sowie die Teilearbeit. Die Techniken, werden in ihrer Anwendung auf Phobien adaptiert.
Ziel:
Die Teilnehmer:innen lernen, einen Imaginationstest durchzuführen sowie imaginative Interventionsstrategien störungsspezifisch bei Phobien einzusetzen.
Beschreibung:
Schriftliches Arbeiten – meist in der Form von schriftlichen Hausaufgaben – ist ein gebräuchliches Instrument, um den Impact von Psychotherapie zu vergrößern, indem die unmittelbare Beschäftigung mit relevanten Inhalten über die reine Sitzungsdauer hinaus erweitert wird. Gängige Praktiken sind dabei Tagespläne, Aktivitätsprotokolle, Positivtagebücher und Briefe an relevante Bezugspersonen.
In diesem Workshop wollen wir zahlreiche weitere kreative Schreibansätze erforschen und für die psychotherapeutische Arbeit urbar machen. Dazu „plündern“ wir das Methodenarsenal des Journalings und des Life writings, zeitgemäßer Weiterentwicklungen des Tagebuchs und des biografischen Schreibens.
Ziel:
Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in aktuelle Formen der schriftlichen Selbsterkundung. Ihre Anwendung im therapeutischen Kontext wird eruiert und die Übungen werden in praktischer Selbsterfahrung erlebt und ausprobiert.
Beschreibung:
Im Alltag erleben wir – wenn wir nicht absichtlich darüber reflektieren – unsere Gedanken, unsere Einschätzungen, Bewertungen, Vergangenheitsgeschichten und Zukunftsprojektionen als Wahrheit. Treffender gesagt: Sie sind für uns Wahrheit, sie „sind“ Wahrheit.
Perspektivenwechsel beschreibt die Fertigkeit bzw. Fähigkeit, in bestimmten Lebenssituationen verschiedene Perspektiven, Sichtweisen wie auch daraus resultierende Schlussfolgerungen und Lösungen zu entdecken bzw. zu entwickeln. Damit einher geht auch das Verständnis für die Bedürfnisse und Werte des Gegenübers.
Ziel:
Die Fertigkeit zum Perspektivenwechsel trainieren – „embodied“, d. h. verbal und körperlich – und damit ohne zeitaufwendige kognitive Disputationen neue Einstellungen und Umsetzungswege aufzeigen und implementieren können.
Im Zentrum der Dresdner Neustadt befindet sich das Haus der Kirche, Tagungshaus der Dreikönigskirche. Seit Jahren nutzen wir hier die außergewöhnlichen Räumlichkeiten, die den kleinformatigen und familiären Charakter unserer Workshops widerspiegeln. Das Haus ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen und nur einen Katzensprung von den Sehenswürdigkeiten Dresdens entfernt.
Hier finden Sie das Formular zur Online-Anmeldung für die VT-Woche in Dresden.
Dort können Sie die einzelnen Workshops auswählen und unten Ihre Kontaktdaten eingeben. Bitte beachten Sie das Ampelsystem zu den Workshops:
Grün: Plätze verfügbar
Gelb: noch wenige Plätze verfügbar
Rot: keine freien Plätze mehr verfügbar
Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie von uns eine schriftliche Anmeldebestätigung. Sie haben Fragen zur Online-Anmeldung? Dann wenden Sie sich gerne direkt an uns:
Anja Runau
Koordinatorin des Fort- und Weiterbildungsprogramms
Telefon: 089/360 804 97
E-Mail: runau@ift.de
Wenn Sie unsicher sind, ob ein bestimmter Workshop wirklich den eigenen
Interessen und Wünschen entspricht bzw. ob Sie die Voraussetzungen für eine Teilnahme erfüllen, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir beraten Sie gerne:
Anja Runau
Koordinatorin des Fort- und Weiterbildungsprogramms
Telefon: 089/360 804 97
E-Mail: runau@ift.de
Eröffnungsveranstaltung:
Freitag, 16.5.2025, 16:30 bis 19:00 Uhr
Workshops:
Samstag (17.5.), Sonntag (185.5.)
jeweils von 9:00 bis 17:00 Uhr (inkl. Pausen)
Öffnungszeiten des Tagungsbüros:
eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn
und bis 15 Minuten nach Veranstaltungsende
Nur ein Teil unserer Workshop-Räume ist barrierefrei zu erreichen. Bei Bewegungseinschränkungen oder besonderen Anliegen hinsichtlich der Räumlichkeiten wenden Sie sich rechtzeitig an uns und informieren Sie sich über die Raumsituation im gewünschten Workshop. Wir werden uns bemühen, die Raumplanung entsprechend zu gestalten!
Eröffnungsveranstaltung: 4 Punkte (beantragt)
Teilnahme pro Tag: 8 Punkte (beantragt)
Die Anerkennung der Verhaltenstherapiewochen als Fortbildungsveranstaltung durch die jeweils zuständigen Psychotherapeutenkammern wird regelmäßig beantragt. In den vergangenen Jahren sind alle Veranstaltungen der VT-Woche Dresden von der Ostdeutsche Psychotherapeutenkammer in Leipzig sowie von der zuständigen Landesärztekammer als ärztliche Fortbildung anerkannt worden.
Nach Ende des Workshops und vollständiger Teilnahme erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Eine Stornierung ist bis einschließlich Ende der Frühbucherfrist kostenfrei möglich.
Bei Stornierung bis zu vier Wochen vor Beginn der VT-Woche München ist eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 50% der Workshop-Gebühren fällig.
Eine spätere Annullierung ist nur bei Vermittlung eines/einer geeigneten Ersatzteilnehmer:in kostenfrei möglich, andernfalls ist die komplette Workshop-Gebühr zu entrichten.
Eine Stornierung muss immer schriftlich erfolgen.
Ja, die Rechnungsstellung erfolgt vier Wochen vor der Veranstaltung.
Veranstalter der Verhaltenstherapiewochen ist die IFT Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung GmbH. Sie ist Teil des 1973 gegründeten IFT Institut für Therapieforschung in München, dessen Schwerpunkt auf der anwendungsorientierten Forschung liegt.
Anja Runau
Koordinatorin des Fort- und Weiterbildungsprogramms
Telefon: 089/360 804 97
E-Mail: runau@ift.de
Das IFT fördert Vielfalt und Chancengleichheit unabhängig von Alter, kultureller Herkunft, Handicap, sexueller Orientierung, Geschlecht und Geschlechtsidentität. Wenn in Texten die männliche Form verwendet wird, dient das lediglich der Lesbarkeit. Sie bezieht immer alle Menschen ein.
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